15 Februar 2025 11:40

Wurkkos TS10 Max

Seit Jahren wird die Wurkkos TS10 oft empfohlen, wenn nach einer kleinen EDC-Taschenlampe mit vielen Funktionen gefragt wird. Kompakt, verspielt, tolles Licht und zudem auch noch preiswert. Mit der Zeit kamen verschiedene Farben und Materialien wie Titan, Messing und Kupfer hinzu.

Wem die TS10 zu klein und nicht hell genug war, sollte einen Blick auf die neue Wurkkos TS10 Max werfen. Sie verfügt über einen größeren 18650-Akku und Nichia 519A LEDs mit hoher Lichtqualität, orientiert sich ansonsten aber stark an der klassischen TS10.

Lieferumfang und Hardware

Die Lampe wird in einem stabilen Karton mit Magnetverschluss geliefert. Neu ist das Ladekabel, das nun auf beiden Seiten einen USB-C-Stecker hat. Bislang wurde von Wurkkos immer ein USB-A auf USB-C Kabel geliefert.

  • Wurkkos 18650 Li-Ion Akku mit 3000 mAh (geschützt, button-top, 71 mm lang, USB-C Ladeanschluss, bei Lieferung 3,84 V)
  • Handschlaufe
  • Clip
  • 2x Ersatz-O-Ring
  • USB-C zu USB-C Ladekabel
  • Bedienungsanleitung

Da Anduril äußerst komplex ist, würde ich die mitgelieferte Bedienungsanleitung eher als Kurzanleitung bezeichnen. Wenn man mehr als die Grundfunktionen nutzen möchte, ist ein Blick in die offizielle Anleitung sinnvoll.

Äußerlich weist die Wurkkos TS10 Max große Ähnlichkeit mit der ursprünglichen TS10 auf. Der Unterschied besteht hauptsächlich in der Größe und dem verwendeten Akku (18650 statt 14500).

Dimensionen & Gewicht
Länge:94,1 mm
Durchmesser (Kopf):26,7 mm
Durchmesser (Akkurohr):21,5 mm
Durchmesser (Tailcap):26,0 mm
Gewicht (ohne Akku):48,2 g
Gewicht (18650 Akku):52,8 g
Gewicht (gesamt):101,0 g

Die TS10 Max ist zwar nur etwa 30% länger und dicker als die normale TS10, der Akku hat aber die vierfache Kapazität (18650-Akkus sind auch mit 3500 mAh erhältlich).

In Relation zu anderen 18650-Lampen ist die TS10 Max erstaunlich klein – und das, obwohl sie einen Hecktaster hat. Sie ist in etwa vergleichbar mit der FW3A, die inzwischen nicht mehr hergestellt wird.

FW3A | Emisar D4v2 | Wurkkos TS10 Max | Noctigon KR4 | Skilhunt MiX-7 Gen 2 Plus

Auffälliges Merkmal des Designs ist die schlanke Taille. Diese hilft auch beim Halten der Lampe, damit der Hecktaster einfacher bedient werden kann. Ansonsten ist die TS10 Max durch die glatte Anodisierung etwas rutschig.

Der große Taster lässt sich genauso angenehm drücken wie bei der kleinen TS10. Für die Betätigung werden nur rund 350 g benötigt – also recht wenig für einen Taster dieser Größe.

Im Gegensatz zur klassischen TS10 lässt sich die Tailcap abschrauben, denn die Tasterplatine wird von einem kleinen eingeschraubten Ring gehalten. Das Akkurohr ist wie bei allen TS10 doppelwandig aufgebaut: Während das innere Rohr den Stromkreis schließt, leitet das äußere Rohr das Signal vom Taster zum Treiber.

Auf dem Treiber sind die drei Kontakte zu sehen, über die mit dem entsprechenden Adapter die Firmware aktualisiert werden kann.

Zwar verfügt die Lampe selbst nicht über einen Ladeanschluss, dafür allerdings der mitgelieferte Li-Ion-Akku. Über den USB-C Anschluss ist er bei einem Strom von bis zu 1,75 A in gut zwei Stunden wieder voll geladen. Eine kleine Status-LED leuchtet während des Ladevorgangs in rot und wechselt nach Abschluss auf grün.

Mit der Verarbeitung bin ich durchweg zufrieden. Das doppelwandige Design wurde gut durchdacht umgesetzt und macht einen zuverlässigen Eindruck. Schön sind auch die kleinen Kontaktflächen für das innere Rohr. Laut Spezifikation ist die TS10 Max wassergeschützt nach IP68 (wasserdicht bis zu einer Tiefe von 2 m) und soll Stürze aus bis zu einem Meter Höhe überstehen.

Bedienung und Funktion

Auf der TS10 Max wird die freie, quelloffene Firmware namens „Anduril“ eingesetzt. Bereits in der regulären Version bringt Anduril eine Vielzahl von Funktionen mit. Dazu gehören unter anderem:

  • Konfigurierbare Stufen und stufenlose Helligkeitseinstellung
  • Diverse Shortcuts
  • Ausblinken der Akkuspannung und Temperatur
  • Diverse Strobe- und Blink-Modi
  • Lockout mit konfigurierbarem Momentanlicht
  • Automatisches Sperren, Mode-Memory, Sunset-Mode
  • Einstellungen für die Aux-LEDs
  • Verschiedene Optionen zur Personalisierung

Darüber hinaus lässt sich die in C geschriebene Firmware (mit den entsprechenden Programmierkenntnissen) auch nach Belieben umprogrammieren und über ein Programmiergerät in die Lampe einspielen.

Der Funktionsumfang ist so gewaltig, dass ich hier nicht alles erklären kann. Folgende Ressourcen sind allerdings hilfreich für das Verständnis der Bedienung:

Etwas aufpassen muss man bei der verwendeten Version: Da sich Anduril ständig weiterentwickelt, befindet sich auf der Taschenlampe möglicherweise noch eine ältere Version, während die Anleitung den aktuellen Stand beschreibt. Sollte also etwas nicht so ganz funktionieren, am besten einfach im Forum oder den Kommentaren nachfragen.

Ausgeliefert wurde meine TS10 Max mit der Version 0713-2023-07-29, die ich aber direkt durch eine von mir angepasste Version ersetzt habe.

Lichtbild

Drei Nichia 519A mit einer neutralweißen Farbtemperatur um 5000 K und einer besonders hohen Farbwiedergabe sorgen für ein traumhaft schönes Licht. Dazwischen befinden sich sechs RGB-Aux-LEDs, welche der TS10 Max das gewisse Extra geben.

Eine TIR-Optik erzeugt einen breiten, gleichmäßig ausgeleuchteten Spot, der weich in einen diffusen Spill übergeht. Keine Farbverläufe, keine Artefakte. Einfach nur schönes Licht.

Der breite Spot macht die TS10 Max zu einem guten Allrounder. Im Nahbereich ist der Spot noch breit genug, auf voller Leistung erreicht sie eine brauchbare Reichweite von knapp 50 m (laut Spezifikation nach ANSI FL1: 6125 cd / 157 m).

Treiber und Laufzeit

Bei einer so kompakten Lampe ist die Temperaturentwicklung der limitierende Faktor bei der Helligkeit. Konkrete Laufzeiten sind daher schwer zu bestimmen. Es gibt genau genommen auch keine festgelegten Stufen, da Anduril stufenlos zwischen „extrem dunkel“ (kaum sichtbar) und „sehr hell“ (laut Hersteller 2500 lm) wechseln kann.

In meiner Messung habe ich die TS10 Max beispielhaft auf der maximalen Helligkeit laufen gelassen. Als Zieltemperatur war 50 °C festgelegt (lässt sich in den Einstellungen auch höher setzen, wird dann aber langsam unangenehm in der Hand). Die Abweichungen der Zieltemperatur liegen hauptsächlich daran, dass die leicht gekühlte Oberflächentemperatur gemessen wurde, sich der Temperatursensor aber tief im Inneren der Lampe befindet.

In der TS10 Max werkelt ein klassischer „FET+1” Treiber. Das bedeutet, dass unterhalb von 350 mA ein PWM-betriebener Linearregler (AMC7135) genutzt wird, darüber wird ein FET als direct-drive hinzugeschaltet. Die PWM-Frequenz wird dynamisch angepasst, ist aber so gewählt, dass sie nicht stört.

Ursprünglich war ein effizienterer Buck-Treiber geplant, der zum geplanten Datum allerdings noch nicht fertig entwickelt war. Daher hat sich Wurkkos entschieden, das Modell mit dem einfacheren Treiber auf den Markt zu bringen, um es später gegebenenfalls zu aktualisieren.

Bei geringer Akkuspannung verringert Anduril die Helligkeit und schaltet die Lampe schließlich bei etwa 2,8 V ab, um den Akku vor Tiefentladung zu schützen.

Fazit

Etwas heller, längere Laufzeit und nochmals schöneres Licht: Wem die TS10 zu klein und nicht hell genug war, sollte einen Blick auf die neue Wurkkos TS10 Max werfen. Nur 30% länger und dicker, durch den 18650-Akku aber mit vierfacher Kapazität. Dazu die tollen Nichia 519A LEDs und das typische, elegante TS10 Design. Gespannt bin ich auf eine Version mit effizientem Buck-Treiber.

Neugierig geworden? Hier geht es zur Wurkkos TS10 Max im Shop des Herstellers.

Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review stellt meine eigene Meinung dar.

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