20 September 2024 20:08

Skilhunt MiX-7 Gen 2 Plus

Vor einem dreiviertel Jahr hatte ich die erste Version der MiX-7 vorgestellt und war sehr von ihren Funktionen begeistert. Nun gibt es die zweite Generation der MiX-7 mit einigen Änderungen und Verbesserungen.

Endlich wird die MiX-7 ihrem Namen gerecht: Die drei Farben Rot, Grün und Blau lassen sich nun miteinander mischen. Die Bedienung wurde dementsprechend ein wenig überarbeitet. Auch wird endlich eine längere Version für 18650 Akkus angeboten.

Skilhunt vs. ESKTE

Skilhunt durchläuft gerade ein Rebranding zu ESKTE bzw. führt einige Taschenlampenmodelle nun (auch) unter dieser Marke. Neue Verpackung, gleicher Inhalt.

Laut Hersteller ist ESKTE die stilisierte Form von „SKT“ und dieser Name fand auch schon vor mehreren Jahren kurzzeitig Verwendung. Jetzt versucht man es in leicht abgewandelter Form erneut. Aber ob Skilhunt oder ESKTE – das Produkt ist entscheidend und darum soll es hier auch gehen.

Varianten

Als damals die erste MiX-7 erschienen war, kamen schnell Wünsche nach einem längeren Akkurohr, um 18650 Akkus nutzen zu können. Diesem Wunsch ist Skilhunt nun nachgekommen:

  • MiX-7 Gen 2: Mit kurzem 18350 Akkurohr, äußerlich identisch zum Vorgänger.
  • MiX-7 Gen 2 Plus: Langes 18650 Rohr, dadurch drei Zentimeter länger als die kleinere Version.

Die Möglichkeit, eine Lampe mit zusätzlichem Akkurohr zu bestellen, gibt es leider nicht. Grund dürfte unter anderem sein, dass der Treiber im Kopf durch das Akkurohr in Position gehalten wird, weshalb Kopf und Rohr miteinander verklebt wurden.

Des Weiteren hat man die Wahl zwischen zwei Varianten für die Haupt LED (Cree XP-G4 und Nichia 519A) und vier Gehäusefarben (schwarz, grün, orange und blau).

Lieferumfang und Hardware

Geliefert wird die MiX-7 in einer bunten Retailverpackung. Das Zubehör befindet sich in einem extra Karton im Inneren.

  • Skilhunt „BL-135“ 18650 Li-Ion Akku mit 3500 mAh (geschützt, button-top, bei Lieferung 3,60 V)
  • Handschlaufe
  • Zweiwege-Clip (separat)
  • 2x Ersatz-O-Ring
  • Gummischeibe als Austausch für Magnet
  • ZWB2 Filter
  • „MC-20“ magnetischer Ladeadapter
  • Bedienungsanleitung (EN, CN, DE, ES, FR, IT, NL, RU, SV)

Die in der Bedienungsanleitung abgedruckten Angaben zur Laufzeit, Beschreibung der Taschenlampenteile, Anleitung zur Ladefunktion, sowie Sicherheitshinweise sind nur auf Englisch vorhanden. Lediglich die Bedienung wird in neun Sprachen erklärt.

Auch wenn ich in diesem Review hauptsächlich die lange „Plus“ Version der MiX-7 vorstelle, möchte ich an dieser Stelle den Vergleich zur kürzeren 18350-Version herstellen. Beide Lampen sind praktisch identisch und unterscheiden sich nur durch die Länge des Akkurohrs.

Maße und Gewicht
18350 18650
Länge: 79,0 mm 109,0 mm
Durchmesser (Kopf): 32,5 mm
Durchmesser (Akkurohr): 22,2 mm
Durchmesser (Tailcap): 23,5 mm
Gewicht (ohne Akku): 64,1 g 67,3 g
Gewicht (Akku): 24,9 g 49,4 g
Gewicht (gesamt): 89,0 g 116,7 g

In meinem Fall handelt es sich zwar noch um die MiX-7 erster Generation, laut Datenblatt ist der Gewichtsunterschied zwischen den beiden Generationen aber minimal. Immer wieder erstaunlich, wie leicht Aluminium ist. Ohne Akku sind die kurze und die lange Variante fast gleich schwer, den großen Unterschied macht dann nur der Akku. Für 30% mehr Masse erhält man die dreifache Akkukapazität.

Im Vergleich zu anderen Lampen schlägt sich die MiX-7 ganz gut: trotz sieben LEDs nur minimal größer als andere 18650 Lampen und noch deutlich kleiner als Lampen mit 21700 Akku. Möchte man eine bunte LED-Vielfalt wie bei der MiX-7 haben, gibt es meiner Meinung nach im Moment kaum etwas Besseres.

Wurkkos WK40 | Wurkkos TS26S | Skilhunt MiX-7 Gen 2 Plus | Skilhunt EC200 | Skilhunt MiX-7

Das Design hat sich im Vergleich zur ersten Generation nicht verändert. Das war auch nicht nötig, da die MiX-7 bereits eine (für meinen Geschmack) recht ansprechende Erscheinung hatte.

Statt kleiner Reflektoren wird in der zweiten Generation nun eine TIR-Optik verwendet. Gehalten wird sie von einem Edelstahl-Bezel mit kleinen Zacken, sodass man auch beim Stand auf dem Kopf sehen kann, ob die Lampe eingeschaltet ist. Je nach Gehäusefarbe ist der Bezel entweder schwarz oder blau.

Der Taster ist mit einem kleinen, geschraubten Bezel befestigt, welcher die gleiche Akzentfarbe hat. Gut, bei der blauen Variante kann man nicht wirklich von Akzent sprechen.

Auch das schuppenartige Design des Akkurohrs ist erhalten geblieben. Sieht auf den ersten Blick ungewohnt aus, fühlt sich aber sehr angenehm an und ermöglicht einen sicheren Griff auch bei nasser Lampe. Es freut mich, dass Taschenlampenhersteller zunehmen auf das klassische, rautenförmige Knurling verzichten, das immer einen sehr kratzigen Eindruck hinterlässt.

An der Tailcap gibt es eine Befestigungsmöglichkeit für eine Handschlaufe. Hier wäre eine kleine Optimierung des Design nicht verkehrt gewesen, da die Kanten um das Loch sehr scharf und durch die Riffelung ähnlich effizient wie ein Sägemesser sind. Ohne einen kleinen Schlüsselring ist die Handschlaufe schnell durchgescheuert.

Wie auch beim Vorgänger befindet sich in der Tailcap ein Magnet, womit sich die Lampe an magnetischen Oberflächen aufhängen lässt. Bei der langen 18650 Version ist „hängen“ wörtlich zu nehmen, da die Haltekraft für eine horizontale Anbringung grenzwertig ist. Die Lampe hält, aber nicht sehr zuverlässig.

Auf ebener Fläche rollt die MiX-7 schnell weg, da sie an den Kontaktflächen komplett rund ist. Der Zweiwege-Clip kann die Lampe am Wegrollen hindern. Er lässt sich bei der Plus-Version sowohl vorne als auch hinten am Akkurohr befestigen.

Dem Taster gegenüber liegt der magnetische Ladekontakt, über den sich der Akku direkt in der Lampe laden lässt. Dafür wird der spezielle, mitgelieferte Ladeadapter von Skilhunt benötigt. Mit der großen Plus Version bekommt man den „MC-20“ (was vermutlich für „Magnetic Charger 2,0 A“ stehen soll), für die kleinere Version den „MC-10“ mit 1 A Ladestrom.

Ein USB-Anschluss ist anfällig gegen Wasser und Schmutz. In der Regel wird er deswegen durch eine Silikonabdeckung geschützt, die nicht nur umständlich in der Nutzung ist, sondern auch leicht versehentlich geöffnet werden kann. Es gibt zwar auch abgedichtete USB-Anschlüsse, die sich aber nur schwer reinigen lassen.

Bei einem magnetischen Ladeanschluss entfällt diese Abdeckung, Verschmutzungen lassen sich in der Regel einfach abwischen. Lediglich für Metallspäne ist er anfällig. Frühere Versionen des Ladeanschlusses von Skilhunt waren anfällig für Kriechströme und haben die Kontakte erst bei einem Kurzschluss getrennt (ggf. mit ein paar Funken). Hier hat Skilhunt nun nachgebessert: An den Kontakten liegen nur noch 0,01 V an. (Früher habe ich über den Ladekontakt gerne die Akkuspannung gemessen, das geht nun natürlich nicht mehr.)

Man benötigt natürlich immer den speziellen Ladeadapter. Andererseits ist er auch mit den anderen Lampen von Skilhunt kompatibel und der Komfortgewinn ist groß: Man braucht ihn nur in die Nähe der Kontakte führen, wo er automatisch in die richtige Position schnappt. Bleibt man am Kabel hängen, löst er sich automatisch und reißt die Lampe nicht vom Tisch.

Das Aufladen läuft recht unspektakulär ab. Eine rote LED im Adapter signalisiert den laufenden Ladevorgang, nach Abschluss leuchtet sie blau. Die Lampe lässt sich in dieser Zeit normal nutzen. Geladen wird erst, wenn die Akkuspannung unter etwa 4,0 V liegt. Diese Prüfung lässt sich austricksen, indem man die Lampe nach Verbinden des Ladeadapters einmal kurz auf hoher Stufe einschaltet.

Der Ladestrom wird recht früh reduziert, sodass der Ladevorgang entsprechend lange dauert. Möglicherweise hängt dies mit einem Spannungsabfall durch die Absicherung der Ladekontakte zusammen, wodurch der Akku aus Sicht des Ladeadapters deutlich früher seine Zielspannung erreicht.

Die Feder in der Tailcap lässt sich mit einem spitzen Gegenstand aushaken, um den Magneten dahinter zu entfernen. Die entstehende Lücke wird mit einer Silikonscheibe aus dem Lieferumfang aufgefüllt.

Es passen sowohl ungeschützte Flat-top-Akkus, als auch geschützte Button-top-Akkus (wie der im Lieferumfang enthaltene BL-135).

Kopf und Akkurohr sind miteinander verklebt. Mit etwas Kraft lassen sich die Teile aber voneinander trennen. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme des Herstellers, da der Treiber nur durch das Akkurohr in Position gehalten wird. Ein Federring stellt einen zuverlässigen Kontakt sicher.

Durch das vorsichtige Lösen des Akkurohrs hat man die Freiheit, zwischen kurzem und langem Akkurohr zu wechseln oder verschiedene Farben miteinander zu kombinieren. Vorausgesetzt, man besitzt mehrere Lampen, da sich die Teile nicht einzeln bestellen lassen.

Laut Spezifikation ist die MiX-7 wassergeschützt nach IPX8 und soll Stürze aus bis zu 1 m Höhe überstehen. Abgesehen vom scharfen Rand um das Loch in der Tailcap ist die Verarbeitungsqualität exzellent, so wie ich es von Skilhunt gewohnt bin.

Bedienung und Funktion

Bedient wird die MiX-7 über einen Taster am Kopf der Lampe. Er hat eine matte, feste Oberfläche aus Kunststoff und sitzt geringfügig vertieft in dem bläulichen Bezel. Beim Betätigen hört und spürt man ein präzises Klicken, egal an welcher Stelle oder aus welchem Winkel man drückt.

Der Taster ist etwas schwer zu erfühlen, da der Kopf eine quadratische Grundform hat und alle Seiten etwas abgeflacht sind. Leicht verwechselt man ihn mit dem Ladeanschluss, der eine ähnliche Form hat und genau gegenüber sitzt. Falls man den Clip montiert hat, kann man auch diesen als Hilfe zum Auffinden des Tasters nutzen.

Durch neue Funktionen wie das Mischen der Farben, mehr Helligkeitsstufen und zusätzliche Blinkmodi wurde die Bedienung etwas umfangreicher. Vieles entspricht aber auch der gewohnten Skilhunt-Bedienung, die weißen Modi sind komplett identisch: Jeweils eine Gruppe für niedrige, mittlere und hohe Helligkeit sowie eine für die Blinkmodi. In jeder dieser Gruppen gibt es mehrere Stufen, zwischen denen man mit einem langen oder doppelten Klicken wechseln kann und die für die jeweilige Gruppe gespeichert werden.

ZustandAktionFunktion
Aus1CEinschalten (letzte Stufe in H1/M1/M2)
2CEinschalten (letzte Stufe in T1/T2)
3CEinschalten (letzte Stufe in S1/S2/S3/S4)
4CSperren
1H (0,5 s)Einschalten (letzte Stufe in L1/L2)
1H (1 s)Einschalten (in R4/G4/B4 mit letzter Farbe)
1H (2 s)Einschalten (letzte Stufe in UV1/UV2/UV3)
2HEinschalten (letzte Stufe in R/G/B/Mix)
L1/L21CAusschalten
1HWechseln zwischen L1/L2
2HWechseln zu letzter Stufe in H1/M1/M2
3HWechseln zu entsprechender Stufe in R/G/B/Mix
H1/M1/M21CAusschalten
2CWechseln zu letzter Stufe in T1/T2
3CWechseln zu letzter Stufe in S1/S2/S3/S4
1HHelligkeit erhöhen (M2 → M1 → H1)
2HWechseln zu letzter Stufe in L1/L2
3HWechseln zu entsprechender Stufe in R/G/B/Mix
T1/T21CAusschalten
2CWechseln zu letzter Stufe in H1/M1/M2
3CWechseln zu letzter Stufe in S1/S2/S3/S4
1HWechseln zwischen T1/T2
3HWechseln zu R1/G1/B1/Mix mit letzter Farbe
S1/S2/S3/S41CAusschalten
2CWechseln zwischen S1 → S2 → S3 → S4
3CWechseln zu letzter Stufe in T1/T2/H1/M1/M2
3HWechseln zu CS1/CS2/CS3/CS4
R/G/B1CAusschalten
2CWechseln zu gemischter Farbe
3CWechseln zu letzter Stufe in CS1/CS2/CS3/CS4
1HHelligkeit in vier Stufen erhöhen
2HZur nächsten Farbe wechseln (R → G → B)
3HWechseln zu entsprechender Stufe in Weiß
Mix1CAusschalten
2CWechseln zu letzter Stufe in R/G/B
3CWechseln zu letzter Stufe in CS1/CS2/CS3/CS4
1HFarbmix gleichmäßig ändern
2HFarbmix in 9 Stufen ändern
3HWechseln zu entsprechender Stufe in Weiß
UV1/UV2/UV31CAusschalten
1HHelligkeit erhöhen (UV3 → UV2 → UV1)
Lockout2CBlinken der Taste an- oder ausschalten
4CEntsperren und einschalten in L2
1HMomentan L1

Im Vergleich zur ersten Generation wurde die Steuerung der Farben hingegen komplett überarbeitet. Dort konnte man für die drei Farben und UV jeweils zwei Helligkeitsstufen wählen. Diese haben dann L1/L2 ersetzt. Man musste sich also entscheiden: farbiges Licht oder die niedrigsten Helligkeitsstufen in Weiß.

Jetzt erreicht man die Farben entweder durch Halten des Tasters von Aus (niedrigste Helligkeitsstufe) oder 2H von Aus (gespeicherte Helligkeitsstufe). Man kann mittels 3H auch zwischen Weiß und den Farben wechseln, wobei versucht wird, die aktuelle Helligkeitsstufe beizubehalten. Es gibt nun vier statt zwei Stufen beim farbigen Licht – aber auch nur bei den Einzelfarben. Sobald man die Farben miteinander mischt, bleibt nur noch eine feste Helligkeitsstufe.

Etwas umständlicher ist das UV-Licht zu erreichen. Man muss den Taster bei ausgeschalteter Lampe für mindestens zwei Sekunden gedrückt halten und wechselt dabei über das weiße und farbige Licht. Gleichzeitig wird die gespeicherte Helligkeit für das farbige Licht auf die niedrigste Stufe zurückgesetzt. Danach stehen drei Helligkeitsstufen zur Verfügung.

Es gibt nun jeweils vier Blinkmodi für Weiß und Farbe, wobei sich die beiden Gruppen den gleichen Programmspeicherplatz teilen. Hat man den roten SOS-Modus verwendet, ist für das weiße Licht ebenfalls SOS ausgewählt. Wechselt man zum taktischen Strobe, entspricht dies dem Police Strobe im Farbmodus.

Für die farbigen LEDs sehen die Blinkmodi folgendermaßen aus:

  • CS1: Automatischer Farbwechsel
  • CS2: Police Strobe
  • CS3: Rotes SOS
  • CS4: Roter Beacon (1 Hz)

Bei den weißen LEDs sieht es ähnlich aus:

  • S1: Atmen
  • S2: Tactical Strobe (alternierend zwischen 14 und 6 Hz)
  • S3: Weißes SOS
  • S4: Weißer Beacon (1 Hz)

In folgendem Video kann man die einzelnen Blinkmodi in Aktion sehen. Rechts unten habe ich vermerkt, welche Tastensequenz gedrückt wurde.

Im gesperrten Zustand leuchtet der Taster etwa alle zwei Sekunden für eine knappe Sekunde rot auf. Dadurch lässt sich die Lampe im Dunkeln besser finden. Dieses Indikatorlicht lässt sich über einen Doppelklick aus- und einschalten, aktiviert sich jedoch bei jedem Sperren erneut.

Die LED in der Mitte des Tasters zeigt nach dem Einschalten fünf Sekunden lang den ungefähren Ladestand an. Ist die Akkuspannung niedrig, blinkt die LED bei eingeschalteter Lampe kontinuierlich rot.

FarbeLadestand
Blau80% – 100%
Blau blinkend50% – 80%
Rot20% – 50%
Rot blinkend< 20%

Trotz der vielen LEDs ist die MiX-7 eine richtig schön kompakte EDC-Lampe. In der Hosentasche trägt der Kopf vielleicht etwas dick auf, aber spätestens in der Jackentasche sollte es keine Probleme mehr geben. Durch die zusätzliche Länge liegt die Plus-Version etwas besser in der Hand. Andererseits hat die kleine Version einen besseren Wow-Faktor, weil man die Power und Funktionen nicht von so einem Winzling erwartet.

Lichtbild

Wie der Name „MiX-7“ bereits andeutet, befinden sich in der Lampe sieben LEDs verschiedener Farbe: drei weiße LEDs, drei farbige und eine UV-LED:

  • Cree XP-G4 (kaltweiß, 6500 K) oder Nichia 519A (neutralweiß, 5000 K, hoher CRI)
  • Cree XP-E2 rot (625 nm)
  • Cree XP-E2 grün (525 nm)
  • Cree XP-E2 blau (455 nm)
  • Seoul Z5 UV (365 nm)

Bei den weißen LEDs hat man die Wahl zwischen Kaltweiß und Neutralweiß. Ich habe mich für die neutralweiße Variante entschieden, da sie eine deutlich bessere Farbwiedergabe hat (dafür aber ein wenig dunkler ist).

Die LEDs sitzen nun nicht mehr in einem Reflektor wie in der ersten Generation, sondern hinter einer matten TIR-Optik (außer der UV-LED, da PMMA-Kunststoff meist nicht durchlässig für UV-Licht ist). Das Lichtbild ist dadurch nochmals flutiger geworden. Hier die erste und zweite Generation im direkten Vergleich:

Für draußen war mir die erste Generation schon grenzwertig flutig, bei der zweiten lässt sich die reduzierte Reichweite spüren. Dafür wird der Nahbereich gleichmäßiger und breiter ausgeleuchtet.

Vielleicht ist es auf den Fotos bereits aufgefallen: In der ersten Generation wurden LEDs mit einer Farbtemperatur von 4500 K verbaut, in der zweiten hingegen 5000 K. Mir hat der wärmere Farbton besser gefallen.

Die farbigen LEDs sind nun schön weich und diffus, was meiner Meinung nach deutlich angenehmer ist und in Hinblick auf das Mischen der einzelnen Farb-LEDs Sinn ergibt. Die minimale Helligkeit der Farben wurde reduziert, was insbesondere für Rot praktisch ist. Die beiden Stufen der ersten Generation liegen zwischen den Stufen 1 und 2 sowie bei 3 der zweiten Generation.

Aber auch mit der matten TIR-Optik sind gemischte Farben nicht immer perfekt. Durch den Abstand zwischen den LEDs entsteht bei nahen Objekten eine Art Farbschatten.

UV-Licht ist ein spannendes Thema, schließlich können wir es mit dem Auge nicht direkt sehen, sondern nur durch die Fluoreszenz angestrahlter Objekte. Es wird in drei Bereiche eingeteilt, von denen jedoch nur UV-A bei Taschenlampen relevant ist. Vor allem günstige UV-Lampen verwenden LEDs mit einer recht langen Wellenlänge (rund 400 nm) und einem hohen Anteil sichtbaren Lichts. Dadurch wird der Effekt der Fluoreszenz zu einem gewissen Teil überlagert.

Bessere UV-Lampen verwenden LEDs mit einer Wellenlänge von 365 nm, so auch die MiX-7. In diesem Bereich fluoreszieren viele Mineralien, Sicherheitsmerkmale von Geldscheinen und Ausweisen oder „organische Rückstände“ im Bad und auf dem Teppich. Auch diese LEDs haben einen kleinen Anteil sichtbaren Lichts, der sich mit einem ZWB2-Filter eliminieren lässt (auf Kosten einer etwas geringeren UV-Helligkeit). Dieser liegt dem Lieferumfang bei und kann nach dem Abschrauben des Bezels leicht selbst eingebaut werden (Skilhunt hat dazu ein Video veröffentlicht).

Ohne und mit ZWB2-Filter

In der Praxis nutze ich das UV-Licht beispielsweise, um das gleichmäßige Auftragen bestimmter Schmierstoffe mit UV-Indikator zu prüfen. Ganz allgemein eignet es sich gut, um Schmutz (auch Hausstaub) zu erkennen. Und schließlich eröffnet es nicht selten eine ganz andere Perspektive auf die Umgebung. Hier ein Beispiel, wie die Welt in UV-Licht erscheint:

Weißes Licht      UV Licht

Treiber und Laufzeit

Für das weiße Licht gibt es sieben Helligkeitsstufen, für das farbige Licht vier. Hinzu kommen drei Stufen für UV und die gemischten Farben. Aufgrund der vielen Modi kopiere ich an dieser Stelle einfach die Tabelle aus der Bedienungsanleitung:

Die Angaben zur Laufzeit konnte ich in meinen Messungen überwiegend bestätigen. Hier ist auch schön die gute Regulierung des Treibers zu erkennen. Nach dem zeitgesteuerten Stepdown in den Turbo-Stufen wird die Helligkeit bis kurz vor Schluss konstant gehalten. Eine Temperaturregelung wird in der Anleitung nicht erwähnt. Im Gegenteil: Es wird davor gewarnt, die Lampe bei hoher Umgebungstemperatur ständig im Turbo zu verwenden. In meiner Messung hat der Kopf der Lampe in T1 eine Temperatur von 49 °C erreicht. Nach dem Stepdown stabilisierte sich die Temperatur bei etwa 33 °C.

Auch die farbigen Kanäle werden vom Konstantstromtreiber (nach einem anfänglichen Herunterregeln bei höchster Stufe) auf einer annähernd gleichbleibenden Helligkeit gehalten. Auffällig ist lediglich die UV-LED: Durch die hohe Vorwärtsspannung ist der Treiber nicht in der Lage, die Helligkeit über die gesamte Laufzeit konstant zu halten. (Die kleinen Stufen hängen mit der geringen Auflösung meines Sensors bei geringer Helligkeit zusammen.)

Den Strom habe ich in allen Stufen mit einem Zangenamperemeter bei vollem Akku direkt nach dem Einschalten gemessen.

Stufe Strom
T1 5,55 A
T2 1,96 A
H1 0,90 A
M1 0,30 A
M2 0,11 A
L1 0,03 A
L2 < 0,01 A
Aus 62 µA
Stufe Rot Grün Blau UV
1 1,60 A 1,80 A 1,90 A 0,47 A
2 0,18 A 0,22 A 0,25 A 0,11 A
3 0,08 A 0,09 A 0,11 A 0,04 A
4 0,04 A 0,04 A 0,05 A –––

Die Untersuchung mit dem Oszilloskop hat ergeben, dass die Helligkeit aller weißen Stufen sowie den drei Einzelfarben ohne PWM geregelt wird. Nur bei den gemischten Farben konnte ich PWM mit schnellen 32 kHz messen.

Unterschreitet der Akku eine Spannung von 3,00 V, blinkt die Status-LED im Taster während des Betriebs kontinuierlich in rot. Bei einer Spannung von 2,80 V schaltet sich die Lampe ab, um den Akku vor einer Tiefentladung zu schützen.

Fazit

Die Skilhunt MiX-7 Gen 2 ist ein gelungenes Update des kleinen Farbwunders. Endlich wird die MiX-7 ihrem Namen gerecht und man hat die Möglichkeit, die farbigen LEDs miteinander zu mischen. Mit der langen Plus-Version lassen sich nun auch 18650-Akkus für eine längere Laufzeit nutzen.

Die Bedienung ist noch nicht ganz perfekt, aber eine Verbesserung zum Vorgänger. Beispielsweise ist das UV-Licht ein wenig versteckt zu aktivieren. Andererseits ist es auch nicht leicht, so viele Funktionen mit nur einer Taste zu steuern. Schön wäre es, wenn man die Helligkeit der gemischten Farben einstellen könnte.

Neugierig geworden? Hier geht es zur Skilhunt MiX-7 Gen 2 und Skilhunt MiX-7 Plus auf der Webseite des Herstellers.

Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.

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