7 Juni 2024 15:16

Skilhunt EC200

Skilhunt ist bekannt für ihr magnetisches Ladesystem: Einfach das Ladekabel in die Nähe der Ladekontakte bringen, wo es selbstständig in die richtige Position schnappt und den Ladevorgang startet. Bequem und einfach, aber es gibt einen Nachteil: Man benötigt immer das spezielle Ladekabel.

Mit der EC-Serie hat Skilhunt eine Alternative im Programm: Diese Taschenlampen können direkt über einen USB-C Anschluss geladen werden. Kürzlich hat die Serie Zuwachs bekommen, unter anderem mit der EC200.

Skilhunt vs. ESKTE

Skilhunt durchläuft gerade ein Rebranding zu ESKTE bzw. führt einige Taschenlampenmodelle nun (auch) unter dieser Marke. Neue Verpackung, gleicher Inhalt.

Laut Hersteller ist ESKTE die stilisierte Form von „SKT“ und dieser Name fand auch schon vor mehreren Jahren kurzzeitig Verwendung. Jetzt versucht man es in leicht abgewandelter Form erneut. Aber ob Skilhunt oder ESKTE – das Produkt ist entscheidend und darum soll es hier auch gehen.

Varianten

Die EC-Serie wurde von Skilhunt schlagartig um diverse EC200 Modelle ergänzt. Je nach Zusammenstellung unterscheiden sie sich leicht im Namen.

  • EC200: Basisversion mit drei gleichfarbigen LEDs, entweder in Kaltweiß (6500 K) oder Neutralweiß (4500 K) mit hohem CRI. Es gibt sie in schwarzer oder grauer Gehäusefarbe.
  • EC200S: Variante mit zwei Kanälen: Ein Kanal mit zwei LEDs in Kaltweiß (6500 K) oder Neutralweiß (4500 K) mit hohem CRI sowie ein zweiter Kanal mit einer warmweißen LED (3000 K) mit hohem CRI.
  • EC200S Red: Wie die EC200S, jedoch mit einer roten LED (620 nm) im zweiten Kanal.
  • EC200S UV: Wie die EC200S, jedoch mit einer UV-LED (365 nm) im zweiten Kanal.

Alle Modelle sind auch als „Mini“-Variante mit kurzem Akkurohr für einen 18350-Akku erhältlich. Dort kann man zur Zeit zwischen schwarzem, grauen, orangenen und braunem Gehäuse wählen.

Lieferumfang und Hardware

Geliefert wird die EC200 in einer bunten Retailverpackung. Das Zubehör befindet sich in einem extra Karton im Inneren.

  • Skilhunt „BL-135“ 18650 Li-Ion Akku mit 3500 mAh (geschützt, button-top, bei Lieferung 3,60 V)
  • Handschlaufe
  • Zweiwege-Clip (separat)
  • 2x Ersatz-O-Ring
  • Gummischeibe als Austausch für Magnet
  • USB-C Ladekabel
  • Bedienungsanleitung (EN, CN, DE, ES, FR, IT, NL, PL, RU)

Die in der Bedienungsanleitung abgedruckten Angaben zur Laufzeit, Beschreibung der Taschenlampenteile, Anleitung zur Ladefunktion, sowie Sicherheitshinweise sind nur auf Englisch vorhanden. Lediglich die Bedienung wird in neun Sprachen erklärt.

Mit rund 10 cm Länge gehört die EC200 zu den kleineren 18650-Lampen in meiner Sammlung. Viel kürzer geht es bei den gebotenen Funktionen und der integrierten Ladefunktion auch nicht.

Dimensionen & Gewicht
Länge:102,2 mm
Durchmesser (Kopf):25,0 mm
Durchmesser (Akkurohr):22,1 mm
Durchmesser (Tailcap):23,5 mm
Gewicht (ohne Akku):57,5 g
Gewicht (18650 Akku):49,4 g
Gewicht (gesamt):106,9 g

Kürzer wären beispielsweise eine ZebraLight SC64 oder die unten gezeigte Emisar D4v2, beide haben aber keinen Ladeanschluss. Durch den geringen Durchmesser der EC200 fühlt sie sich aber ähnlich kompakt an.

Ein leicht gezackter Edelstahl-Bezel bildet den vorderen Abschluss der Lampe. Durch ihn lässt sich erkennen, ob die Lampe eingeschaltet ist, auch wenn sie auf dem Kopf steht. Zudem schützt er die Glaslinse bei einem Sturz.

Die hervorstehende Einfassung des Seitenschalters hindert die Lampe am Wegrollen auf ebenem Untergrund.

Das Akkurohr ist ähnlich wie bei einer Feile fein geriffelt. Diese Struktur wird von einem groben, rautenförmigen Muster unterbrochen. Insgesamt fühlt es sich sehr griffsicher, aber auch etwas rau an.

Der Zweiwege-Clip lässt sich entweder vorne oder hinten aufstecken. Ein einfacher Clip hätte wäre vermutlich ausreichend gewesen und hätte weniger dick aufgetragen. So lässt sich die Lampe aber schnell in beide Richtungen befestigen, ohne den Clip umstecken zu müssen.

In der Tailcap gibt es ein Loch zum Befestigen einer Handschlaufe. Durch die feine Riffelung der Tailcap ähnelt der Rand um das Loch jedoch einer Säge. Dadurch wird die Handschlaufe in kürzester Zeit durchgeschnitten. Abhilfe schafft hier ein kleiner Schlüsselring zwischen Tailcap und Handschlaufe.

Durch den starken Magneten in der Tailcap lässt sich die EC200 an magnetischen Oberflächen befestigen. Dieser Magnet kann leicht entfernt und durch eine mitgelieferte Gummischeibe ersetzt werden. Die seitliche Lage der Handschlaufe sorgt dafür, dass sie beim Tailstand nicht im Weg ist.

Am Kopf gegenüber des Tasters befindet sich ein USB-C Ladeanschluss. Die Vertiefung ist groß genug für die meisten Stecker. Der USB-Anschluss hat den Vorteil, dass kein spezielles Ladekabel wie bei den Modellen mit magnetischem Ladekontakt erforderlich ist.

Eine Silikonabdeckung schützt den Anschluss vor Wasser und Schmutz. Eine kleine Lasche hilft beim Öffnen, kann aber auch dazu führen, dass man an ihr hängen bleibt und die Abdeckung versehentlich öffnet. Ich habe die Lasche daher abgeschnitten, sodass ein unbeabsichtigtes Öffnen eher unwahrscheinlich ist.

Für die volle Ladegeschwindigkeit sollte das USB-Netzteil bei 5 V mindestens 1,8 A bereitstellen können. Beim Laden durchläuft die Status-LED im Taster je nach Ladestand verschiedene Zustände: rot pulsierend, konstant rot und blau pulsierend. Nach Abschluss leuchtet sie dauerhaft blau. Während des Ladevorgangs lässt sich die Lampe komplett ohne Einschränkungen nutzen.

Die Feder in der Tailcap lässt sich mit einem spitzen Gegenstand aushaken, um den Magneten zu entfernen. Zum Füllen der Lücke ist im Lieferumfang eine kleine Gummischeibe enthalten.

Auch auf dem Treiber sitzt eine Feder. Dadurch ist es möglich, sowohl geschützte als auch ungeschützte, sowie button- und flat-top 18650 Akkus mit einer Länge von maximal 69 mm einzusetzen. Eine isolierende Abdeckung schützt die Komponenten auf dem Treiber.

Laut Spezifikation ist die EC200 wassergeschützt nach IPX8 und soll Stürze aus bis zu 1 m Höhe überstehen. Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend, nur die Kühlrippen und das Loch zur Befestigung der Handschlaufe sind scharfkantig.

Bedienung und Funktion

Die Steuerung der EC200 erfolgt über einen Taster am Kopf der Lampe. Er hat eine feste und recht glatte Oberfläche. Der Rand ist mit kleinen Noppen umgeben und die Mitte ziert das Logo einer Sonne oder Lichtquelle. Beim Drücken entsteht nach einem kurzen und präzisen Schaltweg ein deutlich fühl- und hörbares Klicken.

Für die Betätigung des Tasters sind etwa 650 g erforderlich – ein eher hoher Wert, der die Chance einer unbeabsichtigten Aktivierung reduziert. Da der Taster aber leicht über den Bezel ragt, sollte die Lampe in der Tasche zur Sicherheit trotzdem gesperrt werden, entweder mittels 4C oder durch Lockern der Tailcap.

Die Steuerung entspricht dem, was man von Skilhunt gewohnt ist: Jeweils eine Gruppe für die niedrige, mittlere und hohe Helligkeit sowie eine Gruppe für die Blinkmodi. In jeder dieser Gruppen gibt es mehrere Stufen, zwischen denen man in der Regel durch Halten des Tasters wechselt. Die Auswahl wird für jede Gruppe separat gespeichert.

ZustandAktionFunktion
Aus1CEinschalten (letzte Stufe in H1/M1/M2)
2CEinschalten (letzte Stufe in T1/T2)
3CEinschalten (letzte Stufe in S1/S2/S3)
4CSperren
1HEinschalten (letzte Stufe in L1/L2)
L1/L21CAusschalten
1HWechseln zwischen L1/L2
2HWechseln zu letzter Stufe in H1/M1/M2
H1/M1/M21CAusschalten
2CWechseln zu letzter Stufe in T1/T2
3CWechseln zu letzter Stufe in S1/S2/S3
1HWechseln zwischen M2 → M1 → H1
2HWechseln zu letzter Stufe in L1/L2
T1/T21CAusschalten
2CWechseln zu letzter Stufe in H1/M1/M2
3CWechseln zu letzter Stufe in S1/S2/S3
1HWechseln zwischen T1/T2
S1/S2/S31CAusschalten
2CWechseln zwischen S1 → S2 → S3
3CWechseln zu letzter Stufe in T1/T2/H1/M1/M2
Lockout2CBlinken der Taste an- oder ausschalten
4CEntsperren und einschalten in L2
HaltenMomentan L1

In der Blinkgruppe befinden sich ein Strobe mit abwechselnd 6 und 14 Hz, ein „SOS“ (mehr ein S-O-S) und eine Art Beacon oder Blinklicht mit einer Periode von einer Sekunde. Ein richtiger Beacon mit einem kurzen Blitz wäre schön gewesen.

S1: Strobe S2: SOS S3: Beacon

Im gesperrten Zustand leuchtet der Taster etwa alle zwei Sekunden für eine knappe Sekunde rot auf. Dadurch lässt sich die Lampe im Dunkeln besser finden. Dieses Indikatorlicht lässt sich über einen Doppelklick aus- und einschalten, aktiviert sich jedoch bei jedem Sperren erneut.

Die LED in der Mitte des Tasters zeigt nach dem Einschalten fünf Sekunden lang den ungefähren Ladestand an. Ist die Akkuspannung niedrig, blinkt die LED bei eingeschalteter Lampe kontinuierlich rot.

FarbeLadestand
Blau80% – 100%
Blau blinkend50% – 80%
Rot20% – 50%
Rot blinkend< 20%

Leider hat Skilhunt den Kopf symmetrisch gestaltet, sodass man beim Fühlen leicht Taster und Ladeanschluss miteinander verwechselt. Solange man den Kopf einfach mit zwei Fingern zusammendrückt, spielt es aber keine große Rolle.

Lichtbild

Wie eingangs erwähnt gibt es die EC200 in verschiedenen Varianten. Bei der EC200 mit einfarbigem Licht beschränkt sich die Auswahl jedoch auf lediglich zwei verschiedene LED-Typen:

  • Cree XP-G4: kaltweiß (6500 K), maximal 2250 lm / 7700 cd / 175 m (3,4 cd/lm)
  • Nichia 519A: neutralweiß (4500 K), hoher CRI, maximal 1550 lm / 3600 cd / 120 m (2,3 cd/lm)

Man muss sich also entscheiden, ob man lieber die zusätzliche Helligkeit und Reichweite der kaltweißen LED haben möchte oder doch lieber die fantastische Farbwiedergabe der neutralweißen Nichia 519A. Für mich war die Entscheidung leicht, da ich hohen Wert auf die Lichtqualität lege und von einer so kleinen Lampe sowieso keinen Suchscheinwerfer erwarte. Somit wurde es die Version mit Nichia 519A.

Die drei LEDs sitzen in einer Dreifach-TIR-Optik, die von einer Glaslinse vor Kratzern geschützt wird. Interessanterweise scheint die Glaslinse keine Antireflexbeschichtung zu haben, dafür aber die Kunststoff-TIR-Optik („grün“). Kopf, TIR-Optik, Glaslinse und Bezel werden von einem einzelnen O-Ring abgedichtet. Warum ich das so genau weiß? Weil man den Bezel dank der Zacken leicht abschrauben kann. Wer seine 519A dedomen möchte, hat hier also leichtes Spiel.

Das Lichtbild ist flutig. Das sieht man schon gut am Verhältnis zwischen Intensität und Helligkeit von lediglich 2,3 cd/lm. Indoor super, outdoor im Nahbereich immer noch brauchbar. Dank der guten Farbwiedergabe bleiben bei „Stick or Snake“ keine Zweifel mehr. Ob über Stock oder Stein, der Weg ist perfekt ausgeleuchtet. Aber nach ein paar Dutzend Metern ist halt Schluss.

Treiber und Laufzeit

Ein Buck-Treiber sorgt in der EC200 für eine konstant geregelte Helligkeit für den überwiegenden Teil der Laufzeit. Je nach LED-Variante unterscheidet sich zwar die Helligkeit, die Laufzeit bleibt hingegen gleich.

¹ Herstellerangabe      ² Nach ANSI FL1      ³ Messung
ModusHelligkeit¹Laufzeit¹Intensität¹ (Reichweite²)Strom³
T1 1550 lm / 415 lm / 135 lm 1 min + 180 min + 30 min 3600 cd (120 m) 5,52 A
T2 780 lm / 415 lm / 135 lm 3 min + 180 min + 30 min 1,94 A
H1 415 lm / 135 lm 180 min + 30 min 0,93 A
M1 135 lm 10 h 0,30 A
M2 40 lm 30 h 0,13 A
L1 4 lm 100 h 0,05 A
L2 0,5 lm 0,01 A
Aus 53 µA

Meine Messungen der Laufzeit stimmen mit den Herstellerangaben fast exakt überein. In T1 erreicht die Lampe bei leichter Kühlung eine Temperatur von 46 °C, bei T2 nur 35 °C. Der Stepdown erfolgt zeitgesteuert nach einer bzw. drei Minuten. Der Hersteller empfiehlt daher, den Turbo nicht zu oft wiederholt zu starten, um eine Überhitzung zu vermeiden.

Beachtlich finde ich, dass die höchste Nicht-Turbo-Stufe H1 mit einer Helligkeit von rund 400 lm ganze drei Stunden lang konstant gehalten wird! Selbst M1 ist zur Orientierung bei einer Wanderung mehr als ausreichend und hält mit zehn Stunden die ganze Nacht über.

PWM konnte ich mit dem Oszilloskop in keiner Stufe messen. Unterschreitet der Akku eine Spannung von 3,00 V, blinkt die Status-LED im Taster während des Betriebs kontinuierlich in rot. Bei einer Spannung von 2,75 V schaltet sich die Lampe ab, um den Akku vor einer Tiefentladung zu schützen.

Fazit

Drei leistungsstarke LEDs mit einem schön flutigen Lichtbild und einer erstklassigen Farbwiedergabe, ein USB-C Ladeanschluss, magnetische Tailcap und eine einfache Bedienung. Mit den neuen EC-Modellen hat Skilhunt ihr Sortiment an Taschenlampen mit USB-Ladeanschluss umfangreich erweitert. Die in diesem Review vorgestellte EC200 mit einfarbigem Licht ist eine erstklassige EDC-Taschenlampe auf hohem Niveau.

Tatsächlich fallen mir gar keine richtigen Nachteile an der EC200 ein. Man hätte vielleicht den Kopf etwas anders formen können, damit der Taster nicht so leicht mit dem Ladeanschluss verwechselt werden kann. Ansonsten ist die Lampe aber echt durchdacht und klar zu empfehlen.

Neugierig geworden? Hier geht es zur Skilhunt EC200 auf der Herstellerwebseite.

Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.

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