Wurkkos FC11C
Seit vielen Jahren ist die Wurkkos FC11 ein Klassiker, der regelmäßig empfohlen wird, wenn jemand eine preiswerte, aber gute Taschenlampe für den Einstieg sucht. Die FC11 war auch die erste Taschenlampe, die ich von Wurkkos vor vier Jahren kurz vorgestellt hatte.
Mit der Wurkkos FC11C gibt es nun einen würdigen Nachfolger, der nicht nur eine „schönere“ LED hat, sondern auch einen besser geregelten Stepdown-Treiber, durch den die Helligkeit größtenteils konstant gehalten wird.
Lieferumfang und Hardware
Als Einsteiger bekommt man mit der FC11C alles, was man braucht. Seit der FC11 damals hat sich der Lieferumfang nicht geändert:
- Wurkkos 18650 Li-Ion Akku mit 3000 mAh (ungeschützt, button-top, bei Lieferung 3,91 V)
- Handschlaufe
- Clip (bereits montiert)
- 2x Ersatz O-Ring
- USB-C Ladekabel
- Bedienungsanleitung (EN, DE, FR, ES, JP, RU)
Die Bedienungsanleitung enthält sowohl die Spezifikationen der FC11 als auch der FC11C. In den vergangenen Jahren wurde die Bedienung der FC11 leicht angepasst und dürfte jetzt für die FC11C übernommen worden sein.
Auch das Design entspricht noch ganz der FC11. Lediglich ein kleines Details wurde geändert: die Farbe des Bezels um den Taster, der nun schwarz statt blau ist. Weiterhin ist die schwarze Anodisierung etwas heller und matter als bei der FC11.
Auf folgendem Foto sieht man auch die Verwandtschaft zur Sofirn SC31 Pro, die im gleichen Werk gefertigt wird (sich innerlich aber deutlich unterscheidet).
Die Ähnlichkeit zwischen der FC11 und FC11C sieht man auch bei den Abmessungen und dem Gewicht, die identisch sind.
Dimensionen & Gewicht | |
---|---|
Länge: | 116,8 mm |
Durchmesser (Kopf): | 25,5 mm |
Durchmesser (Akkurohr): | 22,6 mm |
Durchmesser (Tailcap): | 24,0 mm |
Gewicht (ohne Akku): | 65,3 g |
Gewicht (18650 Akku): | 45,1 g |
Gewicht (gesamt): | 110,4 g |
Der Bezel, welcher den Reflektor und die Scheibe hält, ist schlicht ohne Zacken und ebenfalls aus anodisiertem Aluminium. Hier auch schon ein kurzer Blick auf die LED, zu der ich später mehr schreiben werde.
Das gerippte Akkurohr mochte ich bereits bei der FC11. Es liegt angenehm in der Hand und sorgt auch ohne kratziges Knurling dafür, dass die Oberfläche nicht rutschig ist. Am Kopf geben die angedeuteten (und etwas scharfkantigen) Kühlrippen zusätzlichen Halt.
Der einfache Clip wird auf das Akkurohr aufgesteckt. Nichts Besonderes, aber funktional absolut zufriedenstellend. Möchte man die Lampe lieber mit dem Kopf nach oben tragen, kann man das Akkurohr samt Clip einfach umdrehen.
In der Tailcap gibt es eine Befestigungsmöglichkeit für eine Handschlaufe. Auch diese Stelle ist etwas spitz und scharfkantig. Dafür stört die Handschlaufe nicht, wenn man die Taschenlampe hinstellt.
Ein Magnet in der Tailcap ermöglicht es, die Taschenlampe auf Metallflächen zu befestigen. Er ist recht stark und hält die Lampe auch horizontal an einem Rohr zuverlässig in Position.
Über einen USB-C Anschluss am Kopf lässt sich der Akku direkt in der Taschenlampe laden. Die Vertiefung um den Anschluss ist groß genug, sodass die meisten USB-Kabel passen sollten.
Eine Silikonabdeckung schützt den Anschluss vor Wasser und Schmutz. Eine kleine Lasche hilft beim Öffnen, kann aber auch dazu führen, dass man an ihr hängen bleibt und die Abdeckung versehentlich öffnet. Ich habe die Lasche daher abgeschnitten, sodass ein unbeabsichtigtes Öffnen eher unwahrscheinlich ist.
Für die volle Ladegeschwindigkeit ist ein USB-Netzteil mit 5 V und 2 A zu empfehlen. Beim Laden leuchtet die Hintergrundbeleuchtung des Tasters rot, nach Abschluss grün. Während des Ladevorgangs lässt sich die Lampe komplett ohne Einschränkungen nutzen.
Auf beiden Seiten befindet sich ein sauber geschnittenes Gewinde, das durch jeweils einen O-Ring gegen Wasser abgedichtet wird. Laut Spezifikation ist die Lampe geschützt nach IPX8 und bis zu einer Tiefe von zwei Metern wasserdicht.
Während die Feder in der Tailcap schön dick und kräftig ist, wurde im Kopf eine etwas dünnere Feder verbaut. Für die moderate Leistung der Lampe sollte sie aber ausreichend sein. Die beiden Federn bieten genügend Spielraum, sodass die meisten 18650-Akkus (geschützt, ungeschützt, flat- und button-top) problemlos passen sollten.
An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts auszusetzen, bis auf die etwas scharfkantigen Stellen an den Kühlrippen und der Öse für die Handschlaufe. Interessanterweise versäumen auch viele andere Hersteller, diese Stellen sauber zu entgraten.
Bedienung und Funktion
Bedient wird die FC11C über den großen Taster seitlich am Kopf der Lampe. Er fühlt sich ein wenig weich an und man kann den eigentlichen Taster in der Mitte spüren. Stört mich jedoch nicht besonders. Die Oberfläche besitzt eine rautenförmige Textur und ist insgesamt äußerst rutschhemmend.
Die Bedienung sollte größtenteils selbsterklärend sein. Kurz drücken zum Ein- und Ausschalten, Halten um die Helligkeit zu ändern. Es gibt einen Direktzugriff auf die niedrigste und die höchste Stufe. Wechselt man in den stufenlosen Modus, lässt sich die Helligkeit stufenlos regulieren (der Verlauf ist einigermaßen linear in der Wahrnehmung und lässt sich daher gut kontrollieren).
Zustand | Aktion | Funktion |
---|---|---|
Aus | 1 Klick | Einschalten (vorherige Helligkeit, außer Eco und Turbo) |
2 Klick | Turbo | |
3 Klick | Strobe | |
4 Klick | Lockout | |
Halten | Eco | |
Halten (> 3 s) | Zwischen Stufen/stufenlos umschalten | |
Ein | 1 Klick | Ausschalten |
2 Klick | Turbo | |
3 Klick | Strobe | |
Halten | Helligkeit erhöhen (Low → Medium → High) oder im stufenlosen Modus abwechselnd erhöhen/verringern | |
Turbo | 1 Klick | Vorherige Helligkeit oder ausschalten |
3 Klick | Strobe | |
Strobe | 1 Klick | Vorherige Helligkeit oder ausschalten |
2 Klick | Wechseln zwischen Strobe → SOS → Beacon | |
Lockout | 4 Klick | Entsperren und in gespeicherter Helligkeit einschalten |
Halten | Momentan Eco |
Über einen Dreifachklick gelangt man in die Strobe-Gruppe. Diese startet immer mit dem Strobe, der zwischen 8 und 25 Hz wechselt. Mit einem Doppelklick schaltet man durch „SOS“ und Beacon (mit einem schön kurzen, hellen Blitz alle zwei Sekunden).
Strobe SOS BeaconDie Hintergrundbeleuchtung des Tasters zeigt nach dem Einschalten fünf Sekunden lang den ungefähren Ladestand an. Ist die Akkuspannung kritisch, blinkt die LED bei eingeschalteter Lampe kontinuierlich rot.
Farbe | Ladestand |
---|---|
Grün | gut (> 30%) |
Rot | schwach (< 30%) |
Rot blinkend | kritisch (< 3,0 V) |
Der Taster wird durch das Gehäuse der Lampe ein wenig vor versehentlicher Betätigung geschützt. Auch ist ein wenig Kraft zum Drücken nötig. Damit ist die FC11C einigermaßen taschentauglich in Bezug auf ein ungewolltes Einschalten. Wer sichergehen möchte, sperrt sie über einen Vierfachklick oder durch Lockern der Tailcap.
Lichtbild
In der alten FC11 wurde eine Samsung LH351D verwendet. (Zumindest früher war das so. Seit einem Jahr gibt es die klassische FC11 auch mit 519A – hatte ich völlig vergessen.) Damals war es eine beliebte LED, da sie eine ganz brauchbare Farbwiedergabe mit gleichzeitig annehmbarer Leistung hat. Der Nachteil war oft die Tendenz zu einem leichten Grünstich. In den letzten Jahren wurde sie schließlich überwiegend durch die Nichia 519A verdrängt, die eine nochmals bessere Lichtqualität hat.
In der FC11C wird nun ebenfalls eine Nichia 519A in neutralweißen 5000 K verbaut (zumindest in einer Sonderedition auch mit 4000 K). Das Licht wird wie zuvor durch einen leicht texturierten Reflektor („orange peel“, OP) gebündelt und verlässt die Lampe durch eine nicht-entspiegelte Glasscheibe.
Der Reflektor erzeugt einen kräftigen Spot mit weichem Übergang in den Spill. Das Lichtbild ist frei von Ringen und Artefakten. Zwischen Spot und Spill ist ein minimaler Farbunterschied zu erkennen. Wenn man aber nicht genau hinschaut, fällt der Unterschied kaum auf. Ein Dedomen, also das Entfernen des Domes der LED, ändert daran kaum etwas, erzeugt aber einen gezackten Rand um den Spot.
Die Lampe ist recht universell einsetzbar. Durch den intensiven Spot kommt die FC11C auf eine ganz ordentliche Reichweite, der Spill ist immer noch hell genug für den Nahbereich.
Treiber und Laufzeit
Neben der etwas schöneren Lichtfarbe ist die auffälligste Neuerung der FC11C ihr Treiber: Nun sorgt ein Buck-Regler für eine überwiegend konstante Helligkeit über einen Großteil der Laufzeit. Allerdings ist die Helligkeit der 519A ein wenig geringer als die LH351D des Vorgängermodells.
Modus | Helligkeit¹ | Laufzeit¹ | Intensität¹ (Reichweite²) | Strom³ | |
---|---|---|---|---|---|
Turbo | 1200 lm | 2:30 h | 6008 cd | (155 m) | 3,66 A |
High | 600 lm | 2:42 h | 3154 cd | (112 m) | 1,25 A |
Medium | 250 lm | 7:30 h | 1338 cd | (73 m) | 0,45 A |
Low | 50 lm | 39 h | 210 cd | (29 m) | 0,07 A |
Eco | 1 lm | 500 h | 2,5 cd | (3 m) | < 0,01 A |
Aus | 52 µA |
Die Herstellerangaben zur Laufzeit passen ziemlich gut zu meinen Messungen, zumindest ab Stufe Medium. Man sieht hier bereits gut, wie die Helligkeit konstant gehalten wird (mit Ausnahme von Turbo).
Im Turbo wird die Helligkeit nach 90 Sekunden automatisch reduziert, um eine Überhitzung zu vermeiden. Die Lampe erreicht dabei eine Temperatur von rund 46 °C. Danach beginnt ein etwas seltsames Regelverhalten: Die Helligkeit nimmt erst langsam wieder zu, bis die Temperaturgrenze erreicht wird. Danach wird sie erneut reduziert. Auf mich wirkt es, als habe man die sehr aggressive Regelung früherer Lampen einfach langsamer ablaufen lassen.
Ungekühlt wird die Lampe mit rund 52 °C ein ganzes Stück wärmer und regelt nach dem Stepdown kaum wieder hoch. Nur noch ein kleiner Zacken ist zu sehen.
Der direkte Vergleich zwischen der alten FC11 und der neuen FC11C (jeweils normiert auf die jeweils maximale Helligkeit) sollte verständlich machen, wieso der Buck-Regler so viel besser ist: Die Helligkeit nimmt nicht mehr mit der Akkuspannung ab, sondern bleibt über lange Zeit konstant.
Während die Helligkeit bei der alten FC11 noch mittels hochfrequentem PWM geregelt wurde, ist bei der neuen FC11C mit dem Oszilloskop kein PWM mehr nachweisbar. Lediglich die Stufe Low zeigt eine recht starke Modulation bei 35 kHz (und ist dadurch nicht mit dem Auge zu erkennen).
Diese Modulation gibt es nur in LowUnterhalb einer Akkuspannung von 3,00 V blinkt der Taster rot, während die Lampe eingeschaltet ist. Unterschreitet der Akku eine Spannung von 2,83 V, schaltet sich die Lampe ab, um den Akku vor Tiefentladung zu schützen.
Fazit
Die Wurkkos FC11C ist eine gelungene Neuauflage der FC11: Die Lichtqualität ist durch die Nichia 519A nochmals verbessert worden und der Stepdown-Treiber hält die Helligkeit größtenteils konstant. In Kombination mit der einfachen Bedienung und der integrierten Ladefunktion bekommt man mit der FC11C eine richtig tolle Taschenlampe für den Alltag.
Wirklich negative Aspekte fallen mir nicht ein. Sie könnte vielleicht ein Stück kürzer sein. Grundsätzlich hat Wurkkos aber alles richtig gemacht. Hatte ich bislang oft die FC11 als Einsteigerlampe empfohlen, wird künftig die FC11C diesen Platz einnehmen.
Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.