21 Februar 2024 20:26

Sofirn SC13

Kompakte Größe, interessantes Design und eine ungewöhnliche Fresnel-Optik – meine ersten Eindrücke zur Sofirn SC13. Eine kleine EDC-Taschenlampe, die trotz ihrer kleinen Größe bis zu 1300 lm liefern soll.

Sie ist vielleicht nicht perfekt. Aber sie ist gut und dazu noch äußerst günstig. Alle Details in diesem Review.

Lieferumfang und Hardware

Geliefert wird die SC13 in einer einfachen, kostensparenden Kartonverpackung. Völlig ausreichend für eine Lampe dieser Preisklasse.

  • 18350 Li-Ion Akku mit 1100 mAh (3,94 V bei Lieferung)
  • Clip
  • Handschlaufe
  • 2x Ersatz-O-Ring
  • USB-C Ladekabel
  • Bedienungsanleitung (EN, RU, CN)

Zwar wurde die Bedienungsanleitung nicht ins Deutsche übersetzt, man sollte die einfache Bedienung aber dennoch verstehen.

Mit ihrer Länge von 64,8 mm und einem Durchmesser von etwa 25 mm fällt die SC13 unter meinen anderen 18350-Lampen nicht aus der Reihe. Auch ihr Gewicht von 40 g inklusive Clip (zzgl. 22,5 g für den mitgelieferten Akku) kann sich sehen lassen.

Das Design mit der geriffelten Taille ist mal etwas anderes. Sie schmiegt sich damit aber angenehm an die Hand und lässt sich mit einem sehr sicheren Gefühl halten. Die schwarze Anodisierung fühlt sich ganz leicht samtig an.

Ein eingepresster Bezel hält die ungewöhnliche Fresnel-Linse, auf die ich später noch eingehen werde. Der breite Ring um den Kopf wirkt etwas seltsam. Dort wird der Clip aufgesteckt.

Die beiden Auswölbungen am Kopf für den Taster und den Ladeanschluss verhindern, dass die Lampe auf ebener Fläche davon rollt.

Eine Handschlaufe lässt sich an einem Loch in der Tailcap befestigen. Dann lässt sich die Lampe aber nicht mehr hinstellen, ohne dass sie wackelt.

Besonders ärgerlich vor allem deswegen, da in der Tailcap ein starker Magnet integriert ist. Dieser lässt sich also nur dann nutzen, wenn keine Handschlaufe durch das Loch gefädelt ist. Entnehmen lässt sich der Magnet nicht, da er verklebt wurde.

Steckt man den Clip an den Kopf der Lampe, wirkt dieser gleich viel vollständiger. Der Clip hat eine wirklich gute Form: große Öffnung, er schleift nicht an der Tailcap und er geht komplett bis zum Kopf der Lampe, sodass Deep-Carry möglich ist und die Lampe komplett in der Tasche verschwindet.

Gegenüber des Tasters befindet sich ein USB-C Anschluss zum Laden des Akkus. Er wird durch eine Silikonabdeckung vor Schmutz und Wasser geschützt.

Während des Ladens leuchtet die Status-LED im Taster rot, nach Abschluss in grün. Unterhalb von vermutlich 3 V wird langsam mit 100 mA geladen, danach mit etwas über 1 A. Die Terminierung ist mit 250 mA ein wenig hoch, dennoch liegt die Akkuspannung am Ende bei 4,22 V. Das deutet auf eine recht hohe Ladeschlussspannung hin.

Da ich häufiger an der kleinen Lasche der Abdeckung hängen geblieben bin und dadurch Gefahr bestand, sie versehentlich zu öffnen, habe ich die Lasche ganz einfach abgeschnitten. So ist die Abdeckung zwar etwas schwieriger zu öffnen, aber dafür stört sie überhaupt nicht mehr.

Am Gewinde gibt es nichts zu beanstanden. Es läuft sehr geschmeidig und wird über einen O-Ring abgedichtet. Laut Spezifikation ist die Lampe nach IPX8 gegen Wasser geschützt und soll Stürze bis zu einem Meter Höhe überstehen.

Während in der Tailcap eine Feder für den nötigen Anpressdruck sorgt, gibt es im Kopf lediglich einen einfachen Kontakt. Es sollten 18350-Akkus aller Art passen (button- und flat-top, auch geschützt).

Bedienung und Funktion

Die Bedienung erfolgt über den flachen Seitentaster. Er hat eine gummierte Oberfläche und einen knackigen Druckpunkt. Dort ist auch eine LED für den Ladestatus integriert.

Die Funktionen sind überschaubar und leicht zu verstehen. Schön finde ich den direkten Zugriff auf Turbo, Moon und die zuletzt genutzte Helligkeit. Der Strobe alterniert zwischen 14,2 und 7,6 Hz.

ZustandAktionFunktion
Aus1 KlickEinschalten (vorheriger Modus, außer Moon und Turbo)
2 KlickTurbo
3 KlickLockout
HaltenMoon
Ein1 KlickAusschalten
2 KlickTurbo
HaltenHelligkeit erhöhen (Low → Medium → High)
Turbo1 KlickVorherige Helligkeit oder ausschalten
2 KlickStrobe
Strobe1 KlickVorherige Helligkeit oder ausschalten
2 KlickTurbo
Lockout3 KlickEntsperren
HaltenMomentan Moon

In den ersten fünf Sekunden nach dem Einschalten zeigt die Status-LED im Taster den ungefähren Ladestand des Akkus an. Bei niedrigem Ladestand blinkt die LED bei eingeschalteter Lampe permanent rot.

FarbeLadestand
Grün70% – 100%
Rot30% – 70%
Rot blinkend< 30%

Dass der Taster so flach ist, schützt ihn einerseits ein wenig vor ungewollter Betätigung in der Tasche, andererseits lässt er sich dadurch schwieriger finden. Die Auswölbung des Lampenkopfs hilft, man verwechselt ihn aber gerne mit der Abdeckung des Ladeanschlusses. Anstatt die Lampe mit drei Klicks zu sperren, kann man auch die Tailcap ein wenig lockern.

Lichtbild

Darüber, welche LED in der SC13 verbaut ist, äußert sich der Hersteller nicht. Man findet an einigen Stellen im Internet jedoch die Information, dass es sich um eine Luminus SST-40 handeln soll. (Update: Inzwischen ist die SC13 auch mit einer Nichia 519A erhältlich, siehe weiter unten.)

Das Besondere an der SC13 ist die ungewöhnliche Fresnel-Optik. Üblicherweise werden in Lampen Reflektoren oder ähnlich arbeitende TIR-Optiken eingesetzt. Hier hat Sofirn jedoch eine Fresnel-Linse verbaut. Sie erzeugt einen sehr weichen Spot, der sanft in einen von Ringen durchsetzten Spill übergeht. Auffallend ist die unterschiedliche Farbtemperatur von Spot und Spill. Letzterer ist deutlich kühler.

Nichia 519A Version

Sofirn hat die SC13 aktualisiert und bietet sie nun auch in einer Version mit Nichia 519A an. Diese LED in neutralweißen 5000 K bietet eine sehr gute Farbwiedergabe und einen deutlich geringeren Farbverlauf, auf Kosten einer etwas geringeren Helligkeit.

Treiber und Laufzeit

In der SC13 kommt ein einfacher FET-Treiber zum Einsatz. Dadurch sind die angegebenen Laufzeiten eher theoretisch, da die Helligkeit entsprechend der Akkuspannung kontinuierlich abnimmt.

¹ Herstellerangabe      ² Nach ANSI FL1      ³ Messung
ModusHelligkeit¹Laufzeit¹Intensität¹ (Reichweite²)Strom³
Turbo 1300 lm / 500 lm 2 min + 1:20 h 11750 cd (217 m) 4,48 A
High 500 lm 1:30 h 4267 cd (131 m) 1,77 A
Medium 150 lm 3:30 h 1242 cd (70 m) 0,55 A
Low 10 lm 17:36 h 81 cd (18 m) 0,04 A
Moon 1 lm 100 h 9 cd (6 m) 0,01 A
Aus59 µA

Nach einer Minute im Turbo wird die Helligkeit sprunghaft auf etwa 25% der Anfangshelligkeit reduziert. Die Temperatur am Lampenkopf lag zu diesem Zeitpunkt bei rund 43 °C.

Bei allen Stufen außer Moon wird PWM mit 20 kHz zur Regulierung der Helligkeit eingesetzt, auch im Turbo (vermutlich, um den maximalen Strom zu begrenzen, damit die LED nicht beschädigt wird). Bei einer Akkuspannung von etwa 2,7 V schaltet die Lampe ab, um den Akku vor Tiefentladung zu schützen.

Fazit

Positiv hat mich das Design überrascht. Durch die Taille lässt sie sich trotz ihrer kleinen Größe sicher halten. Auch der Taster macht einen guten Eindruck. Überzeugen konnte mich auch die einfache Bedienung.

Ob die Fresnel-Optik einen besonderen Vorteil bringt, kann ich nicht abschließend sagen. Zumindest sieht sie auffallend ungewohnt aus. Lichtfarbe und Farbwiedergabe könnten noch etwas optimiert werden. Für die meisten Anwender dürfte es aber bereits zufriedenstellend sein.

Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.

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