Manker E05 II
Auf der Suche nach einer einfachen EDC-Taschenlampe? Die neue Manker E05 II mit Unterstützung für Li-Ion und NiMH Akkus mit mechanischem Heckschalter und drei Helligkeitsstufen könnte ein passender Kandidat sein.
Neben verschiedenen Materialien und Farben kann man auch zwischen zwei LEDs wählen, darunter die Nichia 519A, welche durch eine hervorragende Lichtqualität überzeugt. Alles Weitere in diesem Review.
Dieses Review wurde durch flashlightgo ermöglicht, von denen ich die Manker E05 II für das Review erhalten habe. Der chinesische Shop führt eine Vielzahl von Herstellern und versendet international.
Lieferumfang und Hardware
Aktuell hat man die Auswahl zwischen fünf Gehäusefarben: Schwarz, Grün, Silber, Sand und Rot. Außerdem gibt es verschiedene Versionen in Kupfer und Titan. Optional sind auch noch zwei Aufsteckdiffusoren in weiß und rot erhältlich.
- 14500 Li-Ion Akku mit 920 mAh (3,40 V bei Lieferung)
- Handschlaufe
- Ersatz-O-Ring
- Clip (montiert)
- USB-C Ladekabel
- roter und weißer Diffusor (optional)
- Bedienungsanleitung (EN, CN)
Die Anleitung besteht hauptsächlich aus Spezifikationen und nur einem kurzen Abschnitt zur Bedienung. Mehr ist aber auch gar nicht nötig, da die Lampe überwiegend selbsterklärend ist.
Für eine 14500/AA Taschenlampe mit mechanischem Heckschalter ist die E05 II mit 92 mm angenehm kurz. Der Durchmesser beträgt 20 mm und ohne Akku wiegt sie 42 g (der mitgelieferte Akku wiegt 21 g).
Wurkkos TS10 | Acebeam TAC AA | Manker E05 II | ThruNite Archer Pro | Skilhunt H150Durch die kleinen Kerben am Kopf lässt sich erkennen ob die Lampe eingeschaltet ist, wenn sie auf dem Kopf steht. Durch die Schräge kann man sie möglicherweise auch leichter in die Tasche stecken, ohne hängen zu bleiben.
Der vertiefte Schalter am Heck bietet die Möglichkeit, eine selbstleuchtende Tritiumgaslichtquelle einzukleben (1,5 × 6 mm).
Der Clip ist mit einer einzelnen Schraube befestigt. Diese Schraube wurde mit reichlich Klebstoff gesichert, sodass man beim Lösen recht viel Kraft aufwenden muss (ohne dabei die Schraube zu beschädigen). Das Loch im Clip für den Schraubendreher kann auch zur Befestigung einer Handschlaufe genutzt werden.
Mir gefällt der Clip ansonsten sehr. Er hat eine große Öffnung, aber ohne zu weit abzustehen. Der Stoff lässt sich anfangs ohne Widerstand einführen. Danach einmal kräftig schieben und die Taschenlampe verschwindet vollständig in der Hosentasche, wo sie sicher gehalten wird.
Einen Ladeanschluss gibt es an der Lampe selbst nicht, dafür lässt sich der mitgelieferte Akku über einen USB-C Anschluss laden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Akku baugleich zum Acebeam ARC14500 ist, den ich kürzlich erst vorgestellt hatte.
Auf dem Treiber im Kopf der Lampe wird die Verbindung zum Akku über einen flachen Kontakt hergestellt. Daneben sitzt ein hervorstehender Pin, der als mechanischer Verpolungsschutz dient. Dadurch lassen sich ausschließlich Button-Top Akkus verwenden. Es werden Li-Ion Akkus der Größe 14500 sowie NiMH-Akkus, Alkaline- und Lithiumbatterien in AA-Bauform unterstützt.
Auf der anderen Seite sorgt eine Feder für einen zuverlässigen Kontakt zum Akku.
Die Tailcap ist mit dem Akkurohr verklebt und ließ sich nur mit viel Kraft abschrauben. Dadurch wurde ein genauerer Blick auf die Konstruktion des Schalters möglich. Eine Feder zwischen Schalter und Kappe sorgt dafür, dass bei gedrücktem Schalter nichts klappert.
Auffällig ist, dass es keine Silikonmembran gibt. Die Abdichtung gegen Wasser erfolgt ausschließlich durch ein wenig dickflüssiges Öl, welches die Kappe umgibt. Durch den langen Schaltweg funktioniert diese Konstruktion wie eine Art Pumpe und würde Wasser ins Innere der Lampe saugen. Unter diesem Aspekt erscheint mir die mit IPX8 angegebene Schutzart etwas fragwürdig.
Insgesamt macht die Verarbeitung der Lampe einen sehr guten Eindruck auf mich. Einziges Manko ist wirklich die Abdichtung am Schalter.
Bedienung und Funktion
Es gibt lediglich drei Helligkeitsstufen (Low, Medium und High) sowie einen Strobe (mit 20 Hz und 50% Tastgrad). Dementsprechend einfach ist die Bedienung über den Heckschalter. Dabei handelt es sich um einen Forward Clicky, er schließt also bereits vor dem Klicken. Mit dieser Art ist Momentanlicht möglich, wenn man den Schalter nicht komplett durchdrückt.
Man tippt den Schalter solange an, bis man die gewünschte Helligkeit (Low → Medium → High) erreicht hat und drückt den Schalter dann ganz durch, sodass er einrastet. Oder anders ausgedrückt: Schaltet man die Lampe kurz aus und wieder an, wechselt sie zur nächsten Stufe. Ist die Taschenlampe mindestens zwei Sekunden lang ausgeschaltet, startet sie beim nächsten Mal mit der zuletzt genutzten Helligkeit. Tippt man den Schalter zweimal schnell hintereinander an, aktiviert man den Strobe.
Durch den hohen Rand um den Schalter, den langen Schaltweg und die hohe Betätigungskraft ist es nahezu ausgeschlossen, dass sich die Lampe in der Tasche versehentlich einschaltet. Man muss den Taster schon wirklich gezielt, tief und kräftig drücken, um ihn zu betätigen. Für mehr Sicherheit lässt sich die Lampe durch Lockern des Kopfes auch mechanisch sperren. Aber Achtung, das Gewinde hat nur 1¾ Umdrehungen.
Auch ohne Knurling lässt sich die E05 II durch ihre schlanke Taille sicher halten. Egal ob in „taktischer“ oder „Cigar Grip“-Haltung – der Schalter lässt sich gut bedienen. Durch die Position braucht man auch nie nach ihm suchen, wie es bei einem Seitentaster vielleicht nötig wäre.
Schön wäre ein Indikator für den Ladestand gewesen. Durch die gleichbleibende Helligkeit bis zum fast leeren Akku steht man sonst leicht im Dunkeln. Also besser regelmäßig aufladen.
Lichtbild
Anfangs gab es die E05 II lediglich mit einer nicht weiter benannten kaltweißen LED. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich dabei um eine San'an SFQ43 handelt. Dies ist auch die Version, die ich in diesem Review vorstelle (da es zu dem Zeitpunkt noch keine andere gab). Wenige Wochen später hat Manker eine Version mit Nichia 519A auf den Markt gebracht, die ich – auch ohne sie getestet zu haben – wegen der besseren Lichtqualität definitiv bevorzugen würde.
- Kaltweiß (6500 K):
- Hierbei handelt es sich um eine nicht weiter benannte LED mit durchschnittlicher Farbwiedergabe (
vermutlich San'an SFQ43). Die maximale Helligkeit ist mit 1300 lm angegeben. - Neutralweiß (4000 K):
- Verbaut ist hier eine Nichia 519A. Diese LED überzeugt durch eine sehr gute Farbwiedergabe und angenehme Lichtfarbe. Dafür ist die Helligkeit ein wenig geringer (laut Spezifikation 800 statt 1300 lm).
Meine Empfehlung geht klar zur Nichia 519A, da die gute Farbwiedergabe in der Praxis deutliche Vorteile bringt. Besonders rötliche Farben lassen sich damit viel besser erkennen.
Die LED sitzt in einem tiefen, texturierten Reflektor („Orange Peel“) und erzeugt dadurch einen breiten Spot mit vergleichsweise geringem Spill. Geschützt wird der Reflektor durch ein „magenta“ entspiegeltes Glas.
In der Praxis macht das Lichtbild sowohl indoor als auch outdoor eine gute Figur. Für eine EDC-Lampe hat man genügend Reichweite und im Nahbereich ist der Spot breit genug für eine gute Ausleuchtung.
Treiber und Laufzeit
Laut Hersteller soll die E05 II in der kaltweißen Version bis zu 1300 lm schaffen, mit der wärmeren (und besseren!) Nichia 519A rund 800 lm. Diese Helligkeit wird zwar maximal im Turbo für kurze Zeit erreicht, danach bleibt die Helligkeit aber weitgehend konstant. Dies gilt sowohl für den Betrieb mit NiMH als auch mit Li-Ion Akku.
Modus | Helligkeit¹ | Laufzeit¹ | Intensität¹ (Reichweite²) | Strom³ | |
---|---|---|---|---|---|
Li-Ion | High | 1300 / 300 / 8 lm | 2 min + 1 h + 4 h | 5476 cd | (148 m) | 4,05 A |
Li-Ion | Medium | 300 / 8 lm | 1:30 h + 3:50 h | 0,58 A | ||
Li-Ion | Low | 8 lm | 50 h | 0,06 A | ||
NiMH | High | 420 / 100 / 1,5 lm | 2 min + 2 h + 30 min | 1806 cd | (85 m) | 4,20 A |
NiMH | Medium | 100 / 1,5 lm | 1:50 h + 3:08 h | 0,72 A | ||
NiMH | Low | 1,5 lm | 27 h | 0,08 A |
Die angegebenen Werte zur Laufzeit passen ungefähr. In meinen Tests war am Ende meist etwas früher Schluss. Der Unterschied zwischen Low und Medium fällt in der Wahrnehmung deutlich größer aus als zwischen Medium und High.
Gemessen am Labornetzteil schaltet die Lampe bei 2,69 V (Li-Ion) bzw. 0,90 V ab, um den Akku vor Tiefentladung zu schützen. Durch den Spannungsabfall des Akkus bei Last lag die Spannung am Ende aber noch etwas höher (Li-Ion 3,25 V, NiMH 1,14 V). Bei NiMH sollte man etwas aufpassen, da nach dem automatischen Abschalten immer noch 14 mA fließen und den Akku möglicherweise trotzdem tiefentladen.
PWM ist in keiner Stufe zu messen, lediglich eine leichte Restwelligkeit war mit dem Oszilloskop zu sehen. Dies spricht dafür, dass auch beim Betrieb mit Li-Ion Akkus ein Schaltregler zum Einsatz kommt.
Restwelligkeit bei Medium mit Li-IonFazit
Die Manker E05 II ist eine kompakte EDC-Lampe mit Unterstützung für Li-Ion und NiMH Akkus. Es stehen drei Helligkeitsstufen mit konstanter Regelung zur Verfügung. Die Steuerung über den mechanischen Heckschalter ist einfach und zuverlässig.
Etwas fragwürdig ist die Abdichtung des Schalters gegen Wasser. Zumindest sollte der Schalter nicht unter Wasser oder bei sehr nasser Lampe betätigt werden.
Schön ist die große Auswahl an Farben und Materialien wie Aluminium, Kupfer und Titan. Auch bei der LED kann man zwischen zwei Varianten wählen (nehmt die Nichia 519A).
Neugierig geworden? Die Manker E05 II findest du hier bei flashlightgo.
Die Lampe wurde mir von flashlightgo kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.