Wurkkos WK40
Erst kürzlich hatte ich die Skilhunt MiX-7 vorgestellt, eine Taschenlampe mit verschiedenfarbigen LEDs. Nun halte ich die Wurkkos WK40 in den Händen, welche den Fokus noch stärker auf die Farben setzt.
Die Taschenlampe hatte ich zu Weihnachten geschenkt bekommen. Erst dachte ich noch: „Ach wie schön, nette kleine Spielerei.“ Aber je mehr ich mich mit der WK40 beschäftigt hatte, desto mehr interessante Details sind mir aufgefallen und inzwischen finde ich sie richtig klasse.
Lieferumfang und Hardware
Die Taschenlampe kommt in der „neuen“ Verpackung mit Magnetverschluss. Optional gibt es sie auch im Set mit einem 21700 Li-Ion Akku.
- 21700 Li-Ion Akku mit 5000 mAh (3,70 V bei Lieferung)
- 20350 Rohr
- USB-C Ladekabel
- Silikon-Diffuser
- 2x Ersatz-O-Ring
- Bedienungsanleitung (EN, DE, CN)
Ich hoffe, die deutschsprachige Bedienungsanleitung ist verständlich, denn beim Schreiben des Reviews ist mir aufgefallen, dass ich sie damals übersetzt hatte.
Man erkennt eine gewisse Zugehörigkeit zu den Tauchlampen von Wurkkos, besonders durch die magnetische Drehringsteuerung.
Wurkkos DL30 | Wurkkos WK40 | Wurkkos DL10RJe nach Zusammenstellung (kurzes oder langes Rohr) ergeben sich unterschiedliche Längen und Gewichte, sodass ich alles in einer Tabelle zusammengefasst habe:
Dimensionen & Gewicht | |
---|---|
Länge (langes Rohr): | 123,0 mm |
Länge (kurzes Rohr): | 89,0 mm |
Durchmesser (Kopf): | 35,5 mm |
Durchmesser (Akkurohr): | 25,9 mm |
Durchmesser (Tailcap): | 31,0 mm |
Gewicht (mit langem Rohr): | 118,7 g |
Gewicht (mit kurzem Rohr): | 104,0 g |
Gewicht (21700 Akku): | 69,0 g |
Meine einzige andere Taschenlampe mit RGB-LEDs ist die Skilhunt MiX-7. Auf den ersten Blick wirkt dies wie ein unfairer Vergleich, da die Lampen verschiedene Akkugrößen verwenden (21700 vs. 18350). In der Handhabung merkt man den Unterschied deutlich. (Außerdem ist die MiX-7 filigraner gestaltet und hat zudem noch UV-Licht.)
Wurkkos WK40 | Skilhunt MiX-7Deutlich besser vergleichbar sind sie allerdings, wenn man das kurze 20350-Rohr verwendet. Dann haben die beiden Lampen fast schon die gleiche Länge.
Wurkkos WK40 | Skilhunt MiX-7Vom Design her ist die WK40 sehr schlicht gehalten. Keine Kühlrippen, kein Knurling, glatte Anodisierung. Ein Clip lässt sich nicht befestigen, eine Handschlaufe ebenfalls nicht. Dafür funktioniert der Tailstand problemlos und ein Wegrollen wird durch die Kerben in der Tailcap einigermaßen gut verhindert.
Am Kopf befindet sich hinter einer Silikonabdeckung ein USB-C Ladeanschluss. Der Ladevorgang mit 2,0 A dauert etwa 4:15 h. Währenddessen blinkt die Status-LED neben dem Ladeanschluss rot, nach Abschluss leuchtet sie grün. Da um den Ladeanschluss herum nicht viel Platz ist, passen nur USB-Kabel mit dünnem Stecker.
Das Akkurohr ist etwas ungewöhnlich konstruiert. Normalerweise hat man an beiden Enden ein Außengewinde, hier jedoch ein Außen- und ein Innengewinde.
Die Verarbeitung ist makellos. Nirgends scharfe Kanten oder Defekte. Laut Anleitung ist sie nach IPX8 gegen Wasser geschützt (Untertauchen bis 1 m Tiefe).
Bedienung und Funktion
Am Kopf der WK40 befindet sich ein magnetischer Drehring, über den die Helligkeit in vier Stufen eingestellt wird: Low, Medium, High und Turbo. Er läuft geschmeidig, erfordert durch die Rastung aber so viel Kraft, dass man ihn nicht mit einem Finger drehen kann. Manchmal bleibt man etwas an der Ladeanschlussabdeckung hängen, da sie direkt neben dem Drehrad liegt.
Die restliche Steuerung erfolgt über mechanischen Heckschalter. Es handelt sich dabei um einen sogenannten „Reverse Clicky“: Zum Einschalten komplett durchdrücken, dann kann man ihn leicht antippen, um die Modi zu wechseln. Der Schalter wird durch einen hohen Rand der Tailcap gegen versehentliches Einschalten geschützt, lässt sich aber gut bedienen.
Die WK40 verfügt über drei Hauptbetriebsarten, zwischen denen gewechselt wird, indem man schnell hintereinander dreimal auf den Schalter tippt: Weiß, Farbstufen und Blinkmodus.
Zustand | Aktion | Funktion |
---|---|---|
Weiß | 2x antippen | Weißer Strobe Einmal antippen zum Beenden |
3x antippen | Zur Betriebsart „Farbstufen“ wechseln | |
Farbstufen | 1x antippen | Zwischen festen Farben wechseln: weiß → blau → rot → grün → magenta → gelb → cyan |
2x antippen | Strobe mit der jeweiligen Farbe Einmal antippen zum Beenden | |
3x antippen | Zur Betriebsart „Farbverlauf“ wechseln | |
Blinkmodus | 1x antippen | Farbverlauf anhalten oder fortsetzen |
2x antippen | Blinkmodi wechseln (der letzte Modus wird gespeichert) | |
3x antippen | Zur Betriebsart „Weiß“ wechseln |
Die Betriebsart „Weiß“ ist praktisch, wenn man ein versehentliches Wechseln der Farbe vermeiden möchte. Ansonsten kann man auch in der „Farbstufen“-Betriebsart bleiben, die ebenfalls Weiß enthält. In der „Blinkmodus“-Betriebsart gibt es folgende vier Modi:
- Farbverlauf: Gleichmäßiger Farbverlauf durch alle Farben. Er beginnt nach dem Einschalten immer bei Rot. Ein Durchlauf dauert etwa 15 Sekunden. Dadurch lässt sich die Farbe relativ präzise einstellen – verpasst man den richtigen Moment, muss man jedoch einige Zeit warten.
- Polizei-Blinken: rot-rot → blau-blau → rot-rot → grün-grün → von vorne, jeweils mit 4 Hz.
- Farbblinken: rot → grün → blau → weiß → von vorne, ungefähr 6 Hz.
- Langsames Farbblinken: rot → grün → blau → von vorne, mit 2 Hz.
Schade, dass die gewählte Farbe im Farbverlaufsmodus nicht gespeichert wird. Das wäre insbesondere beim Lightpainting besonders praktisch.
Lichtbild
Die Farben werden von jeweils einer eigenen LED erzeugt. Hierbei hat Wurkkos komplett auf den Hersteller „Luminus“ gesetzt.
- Luminus SST-20 6000 K (weiß)
- Luminus SST-20-DR (rot, 660 nm)
- Luminus SST-10-G (grün, 530 nm)
- Luminus SST-10-B (blau, 450 nm)
Sehr schön ist die rote „deep red“ LED mit 660 nm. Die niedrigste Helligkeit ist gerade noch dunkel genug, um die Nachtsicht zu erhalten, während die höchste Stufe wirklich hell ist.
Bei der weißen LED hätte ich mir die warmweiße Variante mit 4000 K gewünscht, da sie eine deutlich bessere Farbwiedergabe hat.
Das Licht wird von einer vierfachen TIR-Optik geformt. Diese ist durch eine Glasscheibe vor Kratzern geschützt. Die Optik erzeugt einen überraschend eng gebündelten Spot, wodurch zwar mehr Reichweite möglich ist, die Farbmischung aber nicht mehr ganz so gut gelingt, insbesondere auf kurzen Distanzen.
Im folgenden Bild sind die sieben „Hauptfarben“ näherungsweise zu sehen. In der Realität wirkt alles etwas anders und differenzierter.
Zusammen mit dem throwigen Lichtbild kommen einige Artefakte/Ringe, die mich etwas gestört haben. Auf der weißen Wand fallen sie auf, bei praxisnaher Verwendung eher weniger.
Durch das Aufbringen von d-c-fix Diffusionsfolie wurden nicht nur die Ringe beseitigt, auch die Farbmischung funktioniert viel besser. Meiner Meinung nach passt das flutigere Lichtbild auch besser zu so einer Farblampe.
Treiber und Laufzeit
Bei so vielen LEDs, Helligkeitsstufen und Modi ist die Tabelle mit Helligkeits- und Laufzeitangaben etwas umfangreich und unübersichtlich. Hier ist der entsprechende Abschnitt aus der Bedienungsanleitung:
Überraschend für mich war, dass in der WK40 ein Buck-Treiber zum Einsatz kommt. Dieser ermöglicht nicht nur einen effizienteren Betrieb, sondern sorgt überwiegend auch für eine gleichbleibende Helligkeit unabhängig von der Akkuspannung. Lediglich der Turbo ist ungeregelt.
Bei der weißen LED sieht man im Turbo den Effekt der Temperaturregelung. Dabei wird die Helligkeit so angepasst, dass die Taschenlampe nicht zu heiß wird. Am Kopf der Lampe konnte ich maximal 45 °C messen, was eigentlich noch recht niedrig ist. Leider kommt es zu Wurkkos-typischen Schwingungen in der Helligkeit.
Am Ende meiner Messungen lief die Taschenlampe noch auf sehr niedriger Helligkeit weiter. Da es bis zum endgültigen Abschalten noch lange Zeit gedauert hätte, habe ich die Messung bei einer Akkuspannung von etwa 2,9 V gestoppt.
Auch die farbigen LEDs werden über den Buck-Treiber geregelt. Hier Messungen beispielhaft für die grüne LED. Die Laufzeit ist deutlich länger und das Abschaltverhalten anders. Die Akkuspannung lag nach dem automatischen Abschalten bei etwa 2,7 V.
Den Strom habe ich für die sieben Hauptfarben bei vollem Akku direkt nach dem Einschalten mit einem Zangenamperemeter gemessen und tabellarisch festgehalten:
Low | Medium | High | Turbo | |
---|---|---|---|---|
Weiß | 38 mA | 200 mA | 850 mA | 3667 mA |
Blau | 40 mA | 190 mA | 308 mA | 1799 mA |
Rot | 40 mA | 180 mA | 463 mA | 2840 mA |
Grün | 40 mA | 215 mA | 474 mA | 1375 mA |
Magenta | 180 mA | 678 mA | 1376 mA | 1988 mA |
Gelb | 167 mA | 650 mA | 1345 mA | 2052 mA |
Cyan | 164 mA | 505 mA | 1020 mA | 1840 mA |
Durch den moderaten Strombedarf funktioniert die Lampe auch gut mit kleinen 18350 Akkus oder großen 21700 Akkus mit hoher Kapazität. Eigentlich ist das kurze Rohr für 20350 Akkus konzipiert, die jedoch recht exotisch sind.
Dank des Buck-Treibers konnte ich mit dem Oszilloskop kein PWM messen. Nur beim Farbverlauf oder den gemischten Farben kommt es zu einer recht interessanten Modulation:
Fazit
Mit der Wurkkos WK40 hat man seinen eigenen kleinen Regenbogen in der Tasche! Bunte Farben ohne Ende, dazu ein brauchbares weißes Licht und ein Buck-Treiber, der für konstante Helligkeit über eine lange Zeit sorgt. Mit dem kurzen Akkurohr wird die WK40 zu einem richtig schönen EDC-tauglichen Farbwunder. Nnur schade, dass es sie nicht auch in anderen Gehäusefarben gibt.
Etwas schade finde ich, dass die gewählte Farbe im Farbverlaufsmodus beim Ausschalten nicht gespeichert wird. Ansonsten wäre sie ideal fürs Lightpainting.
Das Modell ist schon länger auf den Markt und momentan anscheinend im Abverkauf – vielleicht sollte man daher besser nochmal schnell zuschlagen!