Cyansky P25 v2
Seit einiger Zeit habe ich jetzt die Cyansky K3 v2 als handlichen Thrower im Einsatz. Was fehlt ist eine passende Ergänzung für den Nahbereich. Idealerweise natürlich nicht nur vom Licht, sondern auch von der Optik, Haptik und Bedienung.
Somit habe ich mir die Cyansky P25 v2 genauer angeschaut. Gleicher Hersteller, ähnliches Aussehen und sehr flutig. Ist sie damit diese passende Ergänzung?
Lieferumfang und Hardware
Der Lieferumfang ist schonmal identisch mit dem der K3 v2. Auch die Verpackung ist fast gleich.
- 21700 Li-Ion Akku mit 5000 mAh (3,78 V bei Lieferung, Button-Top, geschützt, 76 mm lang, integrierte Ladefunktion per USB-C)
- Clip (bereits montiert)
- Handschlaufe
- Holster
- USB-C Ladekabel
- 2x Ersatz-O-Ring
- 1x Ersatz-Heckschalter-Abdeckung
- Bedienungsanleitung (EN, CN)
Im direkten Vergleich mit der K3 v2 wird die Ähnlichkeit schon geringer. Zwar finden sich gemeinsame Elemente wie der Seitentaster, es fallen aber auch deutliche Unterschiede auf, insbesondere die andere Gestaltung des Akkurohrs.
Die P25 v2 hat eine Länge von 145 mm und einen Durchmesser von 30 mm. Das ist für eine 21700-Lampe schon recht lang. Berücksichtigen muss man aber auch den mechanischen Heckschalter. Sie wiegt 95 g, zuzüglich 72 g für den Akku.
Cyansky K3 v2 | Cyansky P25 v2 | Klarus G15 v2Anders als bei der K3 ist der Kopf auffällig schlicht gehalten und kommt ohne die kleinen Zacken am Bezel. Nach vorne hin verjüngt sich der Kopf ein wenig, was der Lampe ein leicht geschwungenes Aussehen verschafft. Interessantes Design, sieht man sonst eher selten.
Das Akkurohr ist einer der größeren Unterschiede zur K3. Auf Knurling oder eine andere Form der Oberflächengestaltung wurde komplett verzichtet. Diverse kleine Ringe und Nuten verteilt über die Lampe sorgen dennoch dafür, dass sie nicht so leicht aus der Hand rutscht. Alleine schon wegen der Optik hätte ich mir trotzdem das tolle Akkurohr der K3 gewünscht.
Ein paar Aussparungen im Kopf setzen einen kleinen Akzent, reichen jedoch nicht aus, um die Lampe auf ebener Fläche am Wegrollen zu hindern. Dafür bedarf es den Clip.
An der Endkappe gibt es zwei Löcher zur Befestigung einer Handschlaufe. Die beiden Flügel ragen über den Schalter, sodass ein – wenn auch etwas instabiler – Tailstand möglich ist.
Löcher zur Befestigung einer HandschlaufeZum Tragen der Lampe wird ein Holster mitgeliefert. Anfangs hatte ich einige Probleme, die Lampe hineinzustecken, da es doch recht eng ist. Mit der Zeit dürfte sich das Gummiband aber etwas weiten.
Mitgeliefertes HolsterDie Befestigungsmöglichkeiten des Holsters sind spärlich. Eine feste Schlaufe mit einer Weite von 75 mm ist alles, was es gibt. Keine Klettschlaufe, kein D-Ring.
Lediglich eine einfache Schlaufe zur BefestigungStatt eines Ladeanschlusses in der Lampe, der fast immer anfällig für Schmutz und Wasser ist, gibt es einen USB-C Anschluss im Akku selbst. Dadurch lässt er sich außerhalb der Lampe laden, was besonders praktisch im Wechsel mit einem zweiten Akku ist.
Während des Ladevorgangs mit bis zu 1,6 A (USB-Input) leuchtet eine kleine LED im positiven Pol rot auf. Anschließend wechselt sie auf grün.
USB-C Ladeanschluss im AkkuDas Rechteckgewinde der Endkappe läuft schön geschmeidig. Eine doppelte Feder sorgt für geringen Widerstand für hohe Leistung. Sollte das Gummi des Heckschalters mal beschädigt sein, lässt es sich leicht ersetzen, indem der Ring in der Endkappe herausgedreht wird. Eine Ersatzabdeckung ist im Lieferumfang enthalten.
Auch wenn die Feder lang genug für einen ungeschützten Akku wäre, funktioniert die Lampe leider nur mit Button-Top-Akkus. Ein mechanischer Verpolungsschutz auf der positiven Seite verhindert, dass Flat-Top-Akkus Kontakt zum Treiber bekommen.
Die Verarbeitung ist absolut fehlerfrei, scharfe Kanten gibt es nicht. Die Wasserfestigkeit ist mit IPX8 angegeben, sodass die Taschenlampe bis zu 2 m unter Wasser getaucht werden kann. Eine Fallhöhe von bis zu 2 m soll sie ebenfalls überstehen.
Bedienung und Funktion
Die P25 hat einen Heckschalter (Forward Clicky) zum Ein- und Ausschalten der Lampe sowie einen Seitentaster aus Metall zum Umschalten der Modi, in dem auch eine Status-LED integriert ist.
Heckschalter Seitentaster mit Status-LEDDie Bedienung ist fast identisch zur K3 v2, nur dass ein SOS-Modus hinzugekommen ist und der Mode-Memory nicht mehr für den Turbo funktioniert.
Zustand | Aktion | Funktion |
---|---|---|
Aus | Heckschalter halb drücken | Momentan zuletzt genutzte Helligkeit aus Eco/Low/Medium/High |
Heckschalter ganz drücken | Einschalten (zuletzt genutzte Helligkeit aus Eco/Low/Medium/High) | |
Seitentaster halten + Heckschalter drücken | Eco | |
Ein | Heckschalter ganz drücken | Ausschalten |
Seitentaster drücken | Helligkeit ändern (Low → Medium → High → Turbo) | |
Seitentaster 1 s halten | Strobe | |
Strobe/SOS | Seitentaster drücken | Zurück zur zuletzt genutzten Helligkeit |
Seitentaster 1 s halten | Zwischen Strobe/SOS wechseln |
Wurde die Lampe im Turbo ausgeschaltet, startet sie danach wieder in der High-Stufe. Der fehlende Memory für den Turbo ist etwas schade, da der Unterschied zwischen High und Turbo recht groß ist und man so zum Einschalten der Lampe im Turbo beide Taster braucht.
Eine LED im Seitentaster zeigt für drei Sekunden nach dem Einschalten den ungefähren Ladestand des Akkus an:
Farbe | Ladestand |
---|---|
Grün | 80% – 100% |
Grün blinkend | 50% – 80% |
Rot | 20% – 50% |
Rot blinkend | < 20% |
Die Taschenlampe ist etwas zu lang, um beide Schalter bequem mit einer Hand erreichen zu können, ohne umgreifen zu müssen. Gerade bei einer taktischen Lampe kann das einen Nachteil darstellen. Zudem ist der Seitentaster nicht ganz so leicht zu erfühlen.
Lichtbild
Durch die große Cree XHP70.3 in dem kleinen, texturierten („orange peel“) Reflektor erzeugt die P25 v2 ein flutiges Lichtbild. Farbwiedergabe und Farbe zählen nicht unbedingt zu den Stärken der kaltweißen LED. Dafür bringt sie sehr viel Leistung und schafft in der P25 bis zu 3600 lm. Das Glas ist mit einer „magentafarbenen“ Antireflexbeschichtung versehen.
Cree XHP70.3Trotz des flutigen Lichtbilds ist der große Spot noch deutlich zu erkennen. In seinem Zentrum kaltweiß, ist er von einer wärmeren Corona umgeben, die weich in den wiederum kaltweißen Spill übergeht. Dies ist leider ein typisches Lichtbild von XHP-LEDs mit Dome.
In der Praxis zeigt die Taschenlampe im Nahbereich gut, was sie zu bieten hat. Die gesamte Umgebung wird hell ausgeleuchtet und die Ungleichmäßigkeiten im Lichtbild fallen gar nicht mehr auf. Nach 50 – 100 m ist aber Schluss, spätestens dann braucht man einen Thrower wie die K3 v2.
Um das Lichtbild – insbesondere die gelbliche Corona – zu glätten, kann man eine Diffusionsfolie auf das Glas kleben. Sehr gut dafür geeignet ist die Fensterfolie d-c-fix „milky“, welche günstig im Baumarkt erhältlich ist.
Aufgeklebte „d-c-fix milky“ DiffusionsfolieEinfach passend ausgeschnitten und aufgeklebt entfernt die Filterfolie so gut wie alle Ungleichmäßigkeiten und macht das Lichtbild noch ein wenig flutiger. Gleichzeitig sinkt natürlich auch die Reichweite noch ein Stück.
Gleichmäßigeres Lichtbild mit „d-c-fix milky“Treiber und Laufzeit
Die Laufzeiten sind vom Hersteller in der Tabelle nur grob angegeben. Als Ergänzung befindet sich in der Anleitung allerdings ein Laufzeitdiagramm, welchem man den Helligkeitsverlauf über die Zeit entnehmen kann.
Laufzeitdiagramm des HerstellersModus | Helligkeit¹ | Laufzeit¹ | Intensität¹ (Reichweite²) | Strom³ | |
---|---|---|---|---|---|
Turbo | 3600 lm | 2 h | 10 800 cd | (208 m) | 9,77 A |
High | 800 lm | 3 h | 2 350 cd | (97 m) | 1,38 A |
Medium | 200 lm | 10 h | 600 cd | (49 m) | 0,39 A |
Low | 50 lm | 25 h | 144 cd | (24 m) | 0,14 A |
Aus | ––– |
Diese Angaben passen recht gut zu meinen Messungen. Der Turbo wird für über eine Minute gehalten, danach regelt der Treiber die Helligkeit auf etwa 30% herunter und liegt damit immer noch knapp über der High-Stufe. Apropos High-Stufe: Der Unterschied zum Turbo ist beachtlich. Umso trauriger, dass nach dem Einschalten ein weiterer Tastendruck notwendig ist, um ihn zu aktivieren.
Der Treiber soll eine Temperaturüberwachung als Schutz gegen Überhitzung haben. Tatsächlich wird der Turbo bei gekühlter Lampe etwas länger gehalten. Erreicht die Lampe 55 °C, wird die Helligkeit in beiden Fällen auf den gleichen Wert reduziert. Die ungekühlte Lampe pendelt sich daraufhin bei etwa 53 °C ein, mit Kühlung bei nur 37 °C.
Da es die XHP70.3 nur in einer 6/12 V Konfiguration gibt, muss es sich bei dem Treiber um einen Boost-Regler handeln, der die Akkuspannung entsprechend erhöht. Dadurch wird auch die gleichbleibende Helligkeit und eine Helligkeitsregelung ohne PWM ermöglicht.
Unterschreitet die Akkuspannung 3,00 V, fängt die Status-LED im Taster an rot zu blinken. Bei einer Spannung von 2,70 V schaltet die Lampe ab.
Fazit
Die Cyansky P25 v2 ist mit dem flutiges Lichtbild, einer hohen Helligkeit, Gemeinsamkeiten im Aussehen und einer fast identischen Bedienung definitiv eine gute Ergänzung zur K3 v2.
Im Turbo wird das Potential der Lampe ausgereizt. Erst nach über einer Minute wird die Helligkeit heruntergeregelt und bis dahin hat sich die Lampe auf 55 °C aufgeheizt. Etwas schade ist nur, dass der Turbo nach dem Einschalten jedes Mal neu über den Seitentaster aktiviert werden muss.
Cyansky P25 v2 auf der Hersteller-Webseite anschauen oder direkt auf AliExpress bestellen.
Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.