Armytek Prime C2 Pro
Nachdem ich neulich schon die Armytek Wizard C2 Pro vorgestellt hatte, hier eine Alternative (oder Ergänzung?) für die Hand: Die Armytek Prime C2 Pro.
Im Großen und Ganzen ähneln sich die Wizard und die Prime sehr in Bezug auf Aussehen, Bedienung und Lichtbild. Ein paar Unterschiede gibt es natürlich trotzdem. Hier die Eigenschaften der Armytek Prime im Detail.
Lieferumfang und Hardware
In einer bunten Verpackung mit violettem Farbschema kommt die Armytek Prime C2 Pro mit folgendem Zubehör:
- 18650 Li-Ion Akku mit 3500 mAh (3,44 V bei Lieferung)
- Clip
- Holster
- 2 Ersatz-O-Ringe
- Magnetischer Ladeadapter
- Kurzanleitung (EN, DE, FR, RU, FI, SE, NO, PL)
Über einen QR-Code in der Kurzanleitung kann man sich die vollständige Anleitung als PDF herunterladen. Da die meisten Funktionen auch mit der Kurzanleitung verständlich sind, ist das eine schöne Möglichkeit, um Papier zu sparen.
LieferumfangSchlichtes Design mit einer matten Anodisierung in Schwarz. Durch die raue Textur der Oberfläche hat man auch mit feuchten Händen noch einen sicheren Griff, ganz ohne kratziges Knurling. Es erinnert ein wenig an eine Kreidetafel. Nur macht es die Reinigung etwas schwieriger.
Die Verarbeitung ist perfekt, nur die Kanten der Kühlrippen am Kopf sind etwas scharfkantig. Die Front wird durch einen Edelstahl-Bezel geschützt, der mit seinem „Wellenschliff“ leicht taktisch angehaucht ist und praktischerweise erkennen lässt, ob die Lampe beim Kopfstand eingeschaltet ist.
Armytek Prime C2 ProPerfekter Partnerlook mit der Armytek Wizard. Mit 118 mm ein wenig länger, dafür am Kopf etwas schlanker. Das Akkurohr und die Endkappe sind mit 20,5 – 24,5 mm identisch. Das Gewicht ist mit 66 g (oder 115 g mit Akku) ebenfalls fast identisch.
Sofirn SC31 Pro | Armytek Prime C2 Pro | Armytek Wizard C2 Pro | Skilhunt H04Über einen magnetischen Ladeanschluss kann der Akku direkt in der Lampe geladen werden. Dies vermeidet einen wasser- und schmutzanfälligen USB-Anschluss, funktioniert allerdings nur mit dem mitgelieferten USB-Ladeadapter.
Magnetischer LadeanschlussZuerst muss die Endkappe ein wenig gelockert werden, dann braucht man die Lampe nur in die Nähe des Ladeadapters bringen und klack schnappt er durch den Magneten in die richtige Position. Einfacher geht es kaum. Der Ladeadapter zeigt den Status über zwei LEDs an:
Farbe | Bedeutung |
---|---|
grün | Bereitschaft / vollständig geladen |
rot blinkend | Endkappe muss gelöst werden |
orange blinkend | Spannung zu niedrig oder Kontakte verschmutzt |
rot | Ladevorgang (1 A) |
orange | Ladevorgang mit reduzierter Leistung (0,5 A) |
Praktisch: Die magnetische Endkappe kann auch zur Befestigung der Lampe genutzt werden. Der Magnet ist kräftig genug, um die Lampe zuverlässig horizontal zu halten. Man braucht sich auch keine Sorgen vor einem Kurzschluss machen: Der mittlere Kontakt ist vertieft, bei angezogener Kappe haben beide Kontakte das gleiche Potential und bei gelöster Kappe fließt auch kein Strom.
Magnet zur BefestigungDie Endkappe besitzt zwei O-Ringe und ermöglicht somit einen Schutz gegen Wasser nach IPX8 (10 m Tiefe für zwei Stunden). Auf beiden Seiten sorgen Federn für einen zuverlässigen Kontakt.
Gewinde und EndkappeIm mitgelieferten Holster lässt sich die Lampe gut am Gürtel oder am Rucksack tragen. Befestigen lässt es sich entweder über einen D-Ring oder über eine feste Schlaufe.
Gut verpackt im HolsterAlternativ kann man einen Clip benutzen. Leider wurde mir eine ältere Version der Lampe mit einem sehr kleinen Clip geschickt, der von den offiziellen Produktfotos abweicht. Da ich ihn nicht sinnvoll verwenden konnte, habe ich mir eine weitere Betrachtung erspart.
Eine Öse für eine Handschlaufe ist nicht vorhanden. Man kann allerdings ein Stück Paracord o.ä. um das Akkurohr knoten.
Die matte Anodisierung ist zwar etwas anfällig gegenüber Kratzern, ansonsten sollte die Lampe intensive Nutzung aber gut verkraften können. Der Kopf ist mit dem Akkurohr verklebt und die Elektronik ist komplett vergossen. Armytek wirbt damit, dass die Lampe Stürze von 10 m Höhe verträgt.
Bedienung und Funktion
Als farblicher Akzent sticht der gelbe Taster am Kopf der Prime hervor. Über ihn lassen sich alle Funktionen der Lampe steuern.
Elektronischer SeitentasterMan hat die Wahl zwischen zwei verschiedenen Tastenbelegungen. Das „General UI“ verzichtet auf einige Zwischenstufen und die Strobe-Modi.
Zustand | Aktion | Funktion |
---|---|---|
Aus | 1 Klick | Einschalten (vorheriger Modus) |
Halten | ||
Ein | 1 Klick | Ausschalten |
2 Klick | Turbo (zuletzt im Advanced UI genutzter Turbo-Modus) | |
Halten |
Den vollen Funktionsumfang erhält man mit dem „Advanced UI“. Um zwischen den beiden UI zu wechseln, wird die Endkappe gelockert, der Taster gedrückt gehalten und dann die Endkappe wieder festgedreht. Den Taster wieder loslassen, sobald die Lampe leuchtet.
Zustand | Aktion | Funktion |
---|---|---|
Aus | 1 Klick | Einschalten (vorheriger Modus) |
2 Klick | Einschalten (Main-Gruppe) | |
3 Klick | Turbo-Gruppe | |
4 Klick | Strobe-Gruppe | |
Halten | ||
Ein | 1 Klick | Ausschalten |
2 Klick | Zwischen Firefly- und Main-Gruppe umschalten | |
3 Klick | Turbo-Gruppe | |
4 Klick | Strobe-Gruppe | |
Halten |
Im Taster ist eine Hintergrundbeleuchtung integriert, welche im Betrieb den ungefähren Ladestand des Akkus anzeigt.
Akkuspannung | Farbe |
---|---|
> 3,4 V | grün Blinken (alle fünf Sekunden) |
3,1 – 3,4 V | orange Blinken (alle zwei Sekunden) |
2,8 – 3,1 V | rot Blinken (jede Sekunde) |
2,65 – 2,8 V | Firefly ohne Tasterbeleuchtung |
< 2,65 V | Lampe schaltet ab |
Wird die Lampe bei hoher Leistung wärmer, ändert sich das Verhalten der Tasterbeleuchtung. Dann hängt die Farbe von der Temperatur ab.
Farbe | Temperatur |
---|---|
3x orange Blinken (alle zwei Sekunden) | Warnstufe, Lampe wird heiß |
3x rot Blinken (jede Sekunde) | Lampe zu heiß, Helligkeit wird reduziert |
Die Tasterbeleuchtung lässt sich auch so konfigurieren, dass sie bei ausgeschalteter Lampe alle fünf Sekunden blinkt, um sie im Dunkeln leichter zu finden. Dazu die Endkappe lösen, den Taster gedrückt halten, dann die Endkappe festziehen und wieder lösen.
Hintergrundbeleuchtung des TastersWährend man den Taster gedrückt hält, leuchtet er rot auf. Das gibt zusätzlich zu dem deutlich spürbaren und hörbaren Tastendruck nochmal ein visuelles Feedback. Der Taster ist durch die exponierte Position sehr gut zu finden. Allerdings steht er auch ein wenig hervor. Das führt dazu, dass er leicht versehentlich in der Tasche betätigt wird.
Liegt perfekt in der HandMir gefällt das intuitive UI. Auf die ganzen Spielereien wurde verzichtet, dafür sind die notwendigen Funktionen logisch und ordentlich erreichbar. Der Taster ist leicht zu finden und angenehm zu bedienen. Beim Transport der Lampe sollte man die Endkappe ein wenig lösen, damit sie sich nicht versehentlich einschaltet.
Lichtbild
Es gibt die Prime C2 Pro in zwei Varianten: Kaltweiß und warmweiß. In beiden Fällen ist eine Cree XHP50.2 LED verbaut, die reichlich Leistung bietet, aber eher eine mäßige Farbwiedergabe aufweist. Für meinen Test habe ich die kaltweiße Variante bekommen.
TIR-Optik mit WabenstrukturXHP50 tendieren zu einem meganta-grünen Farbverlauf. In der Prime nutzt jedoch eine TIR-Optik mit Wabenstruktur, welche das Licht stark streut und somit ein sehr breites und gleichmäßiges Lichtbild erzeugt. Für eine kleine Handlampe ist mir das Lichtbild etwas zu flutig. Die Lampe ist eher für den Nahbereich gemacht, erzeugt dort aber eine sehr schön gleichmäßige und helle Ausleuchtung.
Treiber und Laufzeit
Dem Preis angemessen wird in der Prime ein Boost-Treiber verwendet. Dies erhöht die Effizienz und ermöglicht eine gleichbleibende Helligkeit unabhängig von der Akkuspannung. Armytek gibt folgende Helligkeiten und Laufzeiten an, ergänzt durch meine Strommessungen der jeweiligen Stufen:
Modus | Helligkeit (Herstellerangabe) | Laufzeit (Herstellerangabe) | Strom (gemessen) |
---|---|---|---|
Turbo 3 | 2400/610 lm | 30 s + 2:48 h | 7,2 A |
Turbo 2 | 1710/610 lm | 1:30 min + 2:47 h | 3,8 A |
Turbo 1 | 815/610 lm | 22 min + 2:22 h | 1,5 A |
Main 3 | 350 lm | 5:20 h | 0,54 A |
Main 2 | 150 lm | 12:30 h | 0,22 A |
Main 1 | 40 lm | 40:30 h | 0,07 A |
Firefly 3 | 5 lm | 12 d | ––– |
Firefly 2 | 1 lm | 40 d | ––– |
Firefly 1 | 0,15 lm | 200 d | ––– |
Aus | ––– | ––– | 7 µA |
Ob die absolute Helligkeit so stimmt, kann ich nicht beurteilen. Durch das sehr flutige Lichtbild ergibt sich auch ein ganz anderer Eindruck als bei einem Thrower. Während meine Laufzeitmessung des Main 3 Modus gut mit den Herstellerangaben übereinstimmt, sind die Laufzeiten der Turbo-Stufen weit davon entfernt. Ich gehe davon aus, dass dies auch mit der leichten Kühlung in meiner Messung zusammenhängt. Die Helligkeit wird automatisch reduziert, wenn die Lampe ungefähr 55 °C heiß wird. Durch die Kühlung hält sie eine höhere Helligkeit, was zu einer kürzeren Laufzeit führt.
Am Ende meiner Messungen lief die Lampe immer noch in einem niedrigen Firefly Level und der Akku war bei rund 2,85 V. Also war noch reichlich Laufzeit in niedriger Stufe möglich.
Durch den Boost-Treiber kommt die Prime völlig ohne PWM aus. Lediglich eine leichte Restwelligkeit ist zu messen, aber nicht zu erkennen.
Im ausgeschalteten Zustand braucht die Lampe selbst mit blinkendem Taster so gut wie keinen Strom. Daher kann man die Lampe problemlos längere Zeit mit Akku ungenutzt liegen lassen.
Strom im Standby bei blinkendem TasterDie Ladefunktion arbeitet mit 1 A oder 0,5 A, abhängig von der Leistungsfähigkeit des Netzteils. Dabei ist mir aufgefallen, dass anscheinend kein CC/CV-Ladeverfahren genutzt wird, da der Strom zum Schluss nicht abfällt. Stattdessen wechselt der Ladestrom etwa jede Minute zwischen 0 A und 1 A. Zwar gibt es gepulste Schnellladeverfahren für Li-Ion-Akkus, allerdings dauern die Pulse dort in der Regel weniger als eine Sekunde. Die gesamte Ladezeit eines leeren Akkus beträgt rund 3,5 Stunden. Dabei wird die Lampe spürbar warm, rund 17 °C über Raumtemperatur. Am Ende hat der Akku übliche 4,17 V. Wie sehr der Akku unter dem Ladeverfahren leidet, muss man wohl abwarten und ausprobieren.
Der magnetische Ladeanschluss in der Endkappe verbirgt übrigens keine „Magie“ wie in manchen anderen Lampen. Der mittlere Kontakt ist mit der Feder und der Platine verbunden, der äußere Ring mit dem Gehäuse. Ist die Endkappe festgezogen, stellt das Akkurohr Kontakt mit der Platine her und alles ist auf dem gleichen Potential. Löst man die Endkappe ein wenig, wird dieser Kontakt unterbrochen, wodurch das Akkurohr eine Verbindung zum Treiber und somit zum positiven Pol des Akkus herstellt.
Fazit
Ein kleiner, leistungsstarker Taschenfluter mit simpler Bedienung. Viel Reichweite darf man nicht erwarten, bekommt dafür aber eine breite, gleichmäßige Ausleuchtung. Falls man bereits eine Armytek-Lampe besitzt, darf man sich über einen schönen Partnerlook und ein einheitliches magnetisches Ladesystem freuen.
Das Finish wirkt etwas anfällig gegen Schmutz und Kratzer. Auch beim gepulsten Ladeverfahren bin ich noch etwas skeptisch, wie sehr es den Akku belastet. Schade, dass es die Prime nicht auch mit einer Nichia-LED passend zur Armytek Wizard gibt.
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Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.