Sofirn SP10 V3
Jetzt im Winter, wenn es schon früh dunkel wird, ist es praktisch, immer eine Taschenlampe in der Jackentasche dabei zu haben. Einfach zu bedienen, preiswert, klein, aber trotzdem mit ausreichend Helligkeit.
Ob die Sofirn SP10 V3 diese Punkte erfüllt, habe ich mir in in den letzten Tagen genauer angeschaut.
Lieferumfang und Hardware
Bestellt man die Lampe im Set, bekommt man alles, was man braucht: Die Lampe, eine Handschlaufe mit Karabinerhaken, ein 14500 Li-Ion-Akku mit 900 mAh, ein kleines Ladegerät mit USB-Kabel und zwei Ersatz-O-Ringe.
LieferumfangBei der kleinen Größe muss man auf eine integrierte Ladefunktion verzichten. Hat man das Ladegerät nicht dabei oder die Lampe nicht im Set bestellt, gibt es aber auch Alternativen: Die SP10 unterstützt neben 14500 Li-Ion-Akkus auch AA-Akkus oder -Batterien sowie Lithium-Batterien mit 1,5 V.
Schlicht und funktionalDas Design ist typisch Sofirn: Schlicht und funktional mit klassischer Diamant-Rändelung aus schwarz anodisiertem Aluminium. Dadurch, dass es kaum Kanten gibt, rollt sie ohne Clip aber leicht weg.
Recht flacher TasterBedient wird die Lampe über einen Seitentaster. Er ist recht flach und daher etwas schwerer zu finden. Dafür wird er nicht so leicht versehentlich in der Tasche betätigt. Da er nicht beleuchtet ist, könnte man beispielsweise etwas Griptape aufkleben, sodass er leichter zu erfühlen ist.
Löcher für eine HandschlaufeAm Ende befinden sich zwei Löcher für eine Handschlaufe. Durch die Aussparungen steht die Lampe leider etwas instabil. Ansonsten kann man sie mit dem Zwei-Wege-Clip flexibel befestigen – notfalls auch an einer Schirmmütze und hat somit eine improvisierte Kopflampe.
ZebraLight H52Fw | Sofirn SP10 V3 | ThruNite T10Die SP10 ist sicher nicht unter den kleinsten AA-Lampen, aber mit 88 mm Länge und 22 mm Durchmesser immer noch schön kompakt. Ohne Akku wiegt sie gerade mal 39 g.
Bedienung und Funktion
Die Bedienung ist einfach und überwiegend selbsterklärend:
- Kurzes Drücken (1C): Ein- und Ausschalten – die letzte Helligkeit (Low, Med, High) bleibt gespeichert
- Drücken und Halten (1H) bei eingeschalteter Lampe: Helligkeit wechseln (Low, Med, High)
- Doppeltes Drücken (2C): Turbo, kurzes Drücken (1C) führt zurück zur vorherigen Helligkeit
- Dreifaches Drücken (3C): Strobe; Drücken und Halten (1H) um zu SOS und Beacon zu wechseln
- Drücken und Halten (1H) bei ausgeschalteter Lampe: Moon
- Vierfaches Drücken (4C) bei ausgeschalteter Lampe: Tastensperre mit Momentanlicht, während die Taste gedrückt wird. Nochmals viermal drücken zum Deaktivieren.
Das ist auch schon alles. Keine versteckten Spielereien, kein stufenloses Ramping. Für den Alltag reicht das völlig aus. Wer mehr möchte, hat demnächst mit der Anduril-Version (siehe am Ende) eine Alternative.
Lichtbild
Eine Samsung LH351D mit neutralweißen 5000 K und einem guten Farbwiedergabeindex (CRI) von 90 sorgt (zumindest kurzzeitig mit einem Li-Ion-Akku) laut Hersteller für bis zu 1000 lm Licht. Mit NiMH-Akku sind es immer noch knapp 300 lm. Diese LED ist ein guter Kompromiss zwischen guter Lichtqualität und Effizienz.
Der kleine, texturierte Reflektor erzeugt ein recht gleichmäßiges und flutiges Lichtbild mit nur leichtem Tintshift zum Rand. Damit ist sie ideal für Innenräume oder auch draußen im Nahbereich.
Treiber und Laufzeit
Im Vergleich zu vielen anderen kleinen Lampen unterstützt die SP10 V3 verschiedene Akkutypen:
- 14500 Li-Ion Akkus (2,8 – 4,2 V)
- AA Akkus und Batterien (0,9 – 1,5 V)
- AA Lithium-Batterien (0,9 – 1,5 V)
Die höchste Helligkeit ist mit dem Li-Ion-Akku möglich. Allerdings wird die Lampe dann auch besonders heiß und die Helligkeit nimmt kontinuierlich ab. Der Ruhestrom bei ausgeschalteter Lampe liegt hier bei 143 µA und ist noch akzeptabel.
Mit NiMH-Akkus in der Größe AA wird die Lampe zwar nicht ganz so heiß, aber hält die Helligkeit dafür konstant. Am besten eignen sich Akkus mit geringer Selbstentladung (z.B. Eneloop). Batterien sollte man wegen der geringen Kapazität bei höheren Strömen und der Umweltbelastung nur im Notfall verwenden. Bei diesen Typen ist der Ruhestrom mit nur 33 µA schon deutlich kleiner.
Möchte man die Lampe lediglich selten in einem Notfall verwenden (beispielsweise Handschuhfach im Auto), bieten sich Lithium-Batterien mit 1,5 V an. Diese halten auch niedrige Temperaturen aus und haben eine extrem geringe Selbstentladung.
In der Endkappe wird der Kontakt über eine Feder hergestellt, während sich im Lampenkopf ein Messingkontakt mit mechanischem Verpolungsschutz befindet (weshalb ausschließlich Button-Top-Zellen funktionieren).
Im Turbo-Modus regelt die Lampe, unabhängig von der Energiequelle, nach 90 Sekunden herunter, um die Lampe vor Überhitzung zu schützen. Anschließend schaltet sie allmählich (abhängig von der Akkuspannung?) wieder hoch. Mit Li-Ion-Akku wird die Lampe tatsächlich ziemlich heiß, bei NiMH-Akkus macht dieser große Sprung aber keinen Sinn.
Bis auf Turbo und Moon wird die Helligkeit mittels PWM bei etwa 30 kHz geregelt. (Der Boost-Regler für die 1,5 V Versorgung scheint eine Frequenz von 333 kHz zu verwenden.)
Einige Nutzer haben von Problemen berichtet, dass die Lampe mit NiMH-Akku gar nicht geht und sich mit Li-Ion-Akku erwärmt. Ob es sich dabei um Einzelfälle oder einen Serienfehler handelt, kann ich noch nicht sagen. So oder so ist Sofirn aber immer ziemlich kulant und bietet eine Lösung an.
Sofirn hat inzwischen bestätigt, dass die Fehler nur vereinzelt im ersten Batch auftraten und inzwischen behoben wurden.
Fazit
Kleine, leistungsstarke Taschenlampe für die Jackentasche und flexibler Stromversorgung. Besonders bei Verwendung von AA-Akkus kann die SP10 V3 überzeugen.
Ausblick
Demnächst wird eine Variante mit Anduril-Firmware erscheinen. Etwa die gleiche Hardware, nur mit einem anderen Microcontroller mit programmierbarer open-source Firmware und Kontakten für das Firmwareupdate. Also eher eine Version für Taschenlampen-Liebhaber.
Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.