Peetpen L21
Der Name Peetpen war mir bislang völlig unbekannt. Daher war ich anfangs auch erst zögerlich, weil es reichlich No-Name-Schrott gibt. Doch hinter Peetpen steckt das Low-Budget Segment des bekannten Herstellers Wuben. Also habe ich mir die Peetpen L21 mal genauer angeschaut.
Lieferumfang und Verarbeitung
Der Lieferumfang unterscheidet sich nicht sehr von höherpreisigen Lampen. Natürlich die Lampe selbst, dazu ein 1800 mAh 18650 Li-Ion-Akku, ein Lanyard, Clip, Micro-USB-Kabel, zwei Ersatz-O-Ringe und eine Bedienungsanleitung. Zugegeben, der Akku könnte ruhig etwas mehr Kapazität haben. Ob 1800 mAh oder 2800 mAh macht preislich kaum einen Unterschied. Der Akku kam mit 3,94 V und war damit recht voll.
Nach Erhalt der Lampe muss zuerst ein Plastikisolator vom Akku entfernt werden. Außerdem befindet sich auf der Scheibe vorne eine Schutzfolie. So etwas sieht man selten. Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen? Die Scheibe ist jedenfalls aus Kunststoff.
Die Verarbeitung ist sehr gut. Es gibt keine scharfen Kanten, keine Fehler in der Anodisierung. Das Knurling ist ausreichend griffig ohne scharfkantig zu sein. Man merkt aber auch, dass man eine günstige Lampe in den Händen hält. Sie ist mit 134 mm vergleichsweise lang, im Durchmesser an der dicksten Stelle 27 mm. Der Treiber wurde von hinten in das Gehäuse geschoben. Es ist nur eine Plastikabdeckung mit einem einfachen Kontakt zu sehen, keine Feder – man benötigt also ungeschützte Button-Top-Akkus. Der mitgelieferte Clip erfüllt seine Aufgabe, steht an der Öffnung aber etwas weit ab, wodurch man leicht hängen bleibt. Da die Gewinde nicht anodosiert sind, ist ein mechanischer Lockout durch Lockern der Kappe nicht möglich.
Die Lampe lässt sich per Micro-USB laden. Der Anschluss wird durch eine Silikonabdeckung geschützt. Völlig unerwartet für eine Lampe dieser Preisklasse ist ein kleiner Undercut, damit die Abdeckung gut hält.
Bedienung und Funktion
Die mitgelieferte Bedienungsanleitung braucht man eigentlich gar nicht. Die Lampe wird über einen Schalter am Ende bedient. Ganz durchdrücken zum Ein- und Ausschalten, antippen zum Umschalten der Modi. Es gibt drei Stufen – low, medium und high. Ein doppeltes Antippen führt zum Strobe, ein dreifaches zum SOS-Modus. Damit es als Mehrfachklick interpretiert wird, darf die Pause zwischen dem Antippen nicht länger als etwa 0,5 s sein. Wenn man versucht, schnell die Helligkeit zu ändern, führt das trotzdem gelegentlich auch mal in einen der Blink-Modi. Die gewählte Helligkeit bleibt nach dem Ausschalten gespeichert (nicht aber die Blink-Modi).
Ist der Akku fast leer, fängt die Lampe an, alle drei Minuten zu blinken. Sie kann dann bequem über den Micro-USB-Anschluss geladen werden. Von anderen Lampen war ich es gewohnt, erst das USB-Kabel anzustecken und dann den Schalter zu betätigen, damit der Stromkreis zum Laden geschlossen ist. In der Anleitung der L21 konnte ich nichts dazu finden, also habe ich es ohne Einschalten probiert: Sie lädt! Eine genauere Analyse zeigt, dass sich in der Endkappe eine Diode befindet, über die zwar jederzeit Strom in den Akku hinein fließen kann, heraus aber nur, wenn der Schalter geschlossen ist. Also völlig idiotentauglich. Kleiner Nachteil: Durch die zusätzliche Schaltung in der Endkappe wird der Stromkreis nicht komplett getrennt und es fließt ein Strom von etwa 20 µA, wenn die Lampe ausgeschaltet ist. Das ist nicht schlimm, aber unerwartet bei einer Lampe dieser Bauweise.
Leider wurde der Akku beim Laden in der Lampe auf 4,28 V geladen. Das ist noch nicht gefährlich, verkürzt aber die Lebenszeit des sowieso schon kleinen Akkus.
Lichtbild und Laufzeit
Verbaut ist eine kaltweiße „Osram P8“ LED (etwa 6500 K). Leider ist mir nicht völlig klar, um welche LED es sich dabei handelt. Es könnte eine Osram OSCONIQ P GW PUSRA1.PM sein, die früher wohl DURIS P 8 hieß. Damit hätte sie einen CRI von 70, also eher schlechte Farbwiedergabe.
Der Reflektor ist zweigeteilt: In der Mitte texturiert („Orange Peel“), außen glatt. Durch seine Tiefe erzeugt er einen recht engen Spot mit starkem Kontrast zum Spill. Allerdings ist die Lampe insgesamt nicht so hell, dass man dadurch auf eine hohe Reichweite kommen würde. Für den Nahbereich ist sie nicht flutig genug. Etwas unschön ist der farbliche Unterschied zwischen Spot und Spill.
Apropos Helligkeit: Auf der Verpackung und in der Bedienungsanleitung macht der Hersteller keine Angaben zur Helligkeit. Da ich kein genaues Messgerät habe, kann ich die maximale Helligkeit lediglich mit anderen Lampen vergleichen und schätzen. Damit komme ich auf etwa 600 lm, also nichts weltbewegendes, aber dem kleinen Akku angemessen.
Alle drei Helligkeitsstufen haben PWM mit 16 kHz – schnell genug um nicht zu stören. Lediglich die Blink-Modi arbeiten ohne PWM.
Der Treiber ist ungeregelt und die Helligkeit folgt der Batteriespannung. In High schaltet die Lampe nach fünf Minuten zeitgesteuert herunter, obwohl sie im Test nur handwarm war. Nach dreimaliger Akku-Warnung hat sie sich nach etwa 100 Minuten abgeschaltet, davon waren die letzten 20 Minuten aber ziemlich dunkel. Kurzzeitig lässt sie sich durch Antippen des Schalters nochmal heller schalten. Die Akkuspannung lag am Ende bei 2,94 V.
Fazit
Eine preisgünstige Einsteigerlampe ohne Spielereien. Sie macht Licht und lässt sich über USB aufladen. Ein größerer Akku und ein akkuschonenderes Laden wären schön gewesen. Außerdem erscheint das zeitgesteuerte Herunterschalten nach fünf Minuten bei der vergleichsweise geringen Helligkeit und Wärmeerzeugung unnötig. Schaut man sich nach Rabattaktionen um, ist die Lampe ihrem Preis angemessen und erfüllt ihre Aufgaben.
Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.