ThruNite TN12 und ZebraLight H52Fw
Zwei neue Lampen haben es vor kurzem in meine Sammlung geschafft: Zum einen die ThruNite TN12 in der 2014er Version und zum anderen die Kopflampe ZebraLight H52Fw.
Beide Lampen habe ich in den vergangenen Wochen ausgiebig getestet. In diesem Artikel werde ich die Lampen vorstellen und von meinen Erfahrungen berichten.
ThruNite TN12 (2014)
Bislang hatte ich mit meiner kleinen ThruNite T10 ausschließlich positive Erfahrungen. Als es nun Zeit für eine neue, große Lampe wurde (meine Fenix LD20 ist einfach nicht mehr zeitgemäß), habe ich gleich einen Blick auf das Angebot von ThruNite geworfen und wurde sofort fündig.
Die TN12 in der 2014er Version ist mit 1050 Lumen in der höchsten Stufe nochmals heller als das Vorgängermodell (ohne den 2014er Zusatz im Namen). Die Cree XM-L2 U2 LED leistet hier wirklich super Arbeit. Man findet im Internet einige unabhängige Messungen, welche die Helligkeit bestätigen. Wer sich für die Lampe interessiert, sollte sich das verlinkte Review ausführlich anschauen, sehr interessant.
Betrieben wird die Lampe mit einem 18650 Lithium-Ionen-Akku. Bei leistungsstarken Lampen ist das schon Standard, da diese Akkus eine höhere Leistung abgeben können. Für Neueinsteiger in diesem Segment ist also mit zusätzlichen Kosten für Akkus (3400 mAh ca. 10-15 €) und Ladegerät (ab ca. 20 €) zu rechnen.
Ich möchte mich aber gar nicht lange mit den technischen Daten dieser Lampe befassen, sondern direkt von meinen Erfahrungen berichten. Grundsätzlich kann man sagen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Lampe (sie kostet nur 39 €!) unschlagbar ist. Sie macht ordentlich Licht und ist solide verarbeitet.
Allerdings sind mir auch einige Kritikpunkte aufgefallen: Angefangen hat es mit dem Clip, der viel zu stramm sitzt. Ich habe es nicht geschafft, irgendwas anderes als ein Blatt Papier dazwischen zu schieben. Außerdem ist das rautenförmige Knurling etwas zu glatt und der Wegrollschutz wirkungslos.
Der Beam ist sehr schön gleichmäßig, ein Thrower ist die Lampe aber nicht! Zwar gibt es einen recht soliden Hotspot, bedingt durch den kleinen Reflektor ist er aber recht weich und wenig fokussiert. Der Spill ist immer noch recht hell, sodass sich die Lampe zwischen Throw und Flood befindet. Leider musste ich feststellen, dass die Reichweite in etwa mit der meiner fokussierten LED Lenser H14 zu vergleichen ist – allerdings über eine riesige Breite. Die Lampe ist ideal zum gleichzeitigen Ausleuchten von 1-200 Meter.
Die Helligkeitsstufen lassen sich mit einem separaten Taster vorne an der Seite durchschalten, die Auswahl bleibt gespeichert. Die Stufen sind (mit Herstellerangaben zur Laufzeit): 1050lm (90min), 800lm (2h), 280lm (5h), 20lm (74h), 0,3lm (1585h). Mir persönlich fehlt hier eine Stufe bei etwa 160 lm. Anmerken sollte man auch, dass die beiden hellsten Stufen ungeregelt sind – etwas anderes darf man bei der Leistung auch kaum bei einem einzigen 18650er erwarten.
Noch ein paar Worte zur Farbtemperatur: Ich habe die Kaltweiße Version (CW), die etwa 6000 K haben müsste. Dennoch ist es im Vergleich mit der Fenix LD20, der ThruNite T10 und der LED Lenser H14 die wärmste Lampe. Zumindest im Hotspot, denn zum Rand hin gibt es einen unschönen Farbverlauf in ein blau/lila.
ZebraLight H52Fw
ZebraLight – wenn man sich mit EDC beschäftigt, stolpert man ständig über diesen Namen. Jeder schwärmt davon. Umso erstaunter war ich, als ich Probleme hatte, einen Händler in Deutschland zu finden. Schließlich bin ich dann auf den Lampentroll gestoßen und habe mir dort die H52Fw bestellt.
Doch was ist so faszinierend an den Lampen von ZebraLight? Sie sind teuer, verwenden die gleichen LEDs wie Lampen von anderen Herstellern, werden soweit ich weiß auch in China produziert (der Hersteller sitzt aber in den USA).
Nun, sicher spielt der Ruf in Insiderkreisen eine große Rolle. Aber es gibt auch ganz handfeste Gründe: Ich kenne nur wenige Kopflampen, die mit nur einer AA betrieben werden. Meistens findet man Lampen mit drei AAA Akkus – so ziemlich das Schlimmste. Man kauft Akkus in 4er-Paketen. Die Schachteln nehmen vier Akkus auf. Genauso die Ladegeräte. Außerdem dauert es dreimal so lange die Akkus zu wechseln.
Auch sind mir nur wenige Winkellampen bekannt. Sicherlich eine gewöhnungsbedürftige Form, allerdings lässt sich die Lampe dadurch sowohl als Kopf- als auch als Handlampe verwenden. Zudem kann man sie auf den Tisch stellen und sie leuchtet nicht nach oben, sondern zur Seite.
Die Bedienung erfolgt mit nur einer Taste und ist dennoch intuitiv. Fast schon zu viel Spielerei, aber durch die Programmierung kann man die Lampe an seine Bedürfnisse anpassen und für Technikbegeisterte ist es ein Must-have.
Es gibt viele LEDs und Reflektoren zur Auswahl. Hat man sich für eine Farbtemperatur entschieden (4000 - 6300 K, es gibt auch Versionen mit hohem CRI), bleibt noch die Frage nach dem Reflektor: Es gibt Versionen (flood) ganz ohne Reflektor (der leuchtet dann in grün nach), welche 120° gleichmäßig ausleuchten, aber eine geringe Reichweite haben. Dann gibt es welche mit einem klassischen Reflektor (throw) und mit Reflektor und Milchglas (floody). Letztere sind in der Mitte wie bei einem normalen Reflektor heller und haben dadurch eine hohe Reichweite, der Hotspot wird aber durch das Milchglas gestreut und geht gleichmäßig in den Spill über. Gefühlt ist es eine 180° Ausleuchtung.
Einzige Kritikpunkte sind der Clip, der bei mir etwas wackelt und (wie eigentlich immer) die Anodisierung zerkratzt, und die Kopfhalterung aus Silikon, die wackelt und Abdrücke auf der Stirn hinterlässt. Clips nutze ich aber eh nie und statt der mitgelieferten Halterung verwende ich eine selbst genähte aus Leder.
Egal ob beim Wandern in der Nacht, beim Lesen oder zur Raumausleuchtung – die H52Fw (floody, 4400 K) erzeugt immer angenehmes Licht.