DIY Lötrauch Filteranlage
Beim Löten entsteht ein gesundheitsschädlicher Rauch. Dabei spielt es keine Rolle, ob man bleifrei lötet oder nicht, denn nicht nur das Blei ist giftig (das bei den Löttemperaturen aber noch gar nicht verdampft), sondern das Flussmittel.
Im professionellen Umfeld werden große Lötrauch-Absauganlagen verwendet, welche die Luft über dem Arbeitsbereich absaugen, umfangreich filtern und die Luft dann aus dem Raum befördern. Solche Anlagen sind zwar gut, aber auch sehr teuer. Kaum ein Hobby-Löter wird so viel dafür investieren wollen.
Für den Hobby-Bereich gibt es kleine Geräte mit Aktivkohlefilter. Sie saugen vorne die Luft durch den Filter an und stoßen sie hinten wieder aus. Preislich geht es ab 40 € los. Für sehr viel weniger Geld kann man sich eine ähnliche Anlage selbst bauen.
Bauanleitung
Die Idee habe ich diesem Video entnommen: Man benötigt einen PC-Gehäuse-Lüfter, einen Aktivkohlefilter (gibt es als Ersatzteil für die oben genannten kleinen Absauganlagen für wenige Euro), ein Lüftergitter, einen Halter für den Filter und einige Kleinteile.
Der im Video gezeigte Halter kostet rund 10 € und der Filter darf nur die halbe Dicke haben. Ich habe ein wenig improvisiert und mir aus einer Kunststoffplatte eine Art Lüftergitter gebaut. Kann man sicherlich noch optimieren, aber es erfüllt seine Aufgabe.
Der Aktivkohlefilter muss ggf. noch leicht zurecht geschnitten werden, damit er richtig passt. Bei der Montage ist wichtig, dass der Filter vor dem Lüfter ist, sodass die Luft durch ihn hindurch gesaugt und nicht hindurch gedrückt wird. Letzteres funktioniert nämlich garantiert nicht: Die Luft wird nur verwirbelt, sonst nichts.
Auf der Rückseite wird noch ein Lüftergitter angebracht, damit keine Gegenstände in die Lüfterblätter gelangen können.
Nun muss nur noch ein 12 V Netzteil angeschlossen werden und fertig ist die günstige DIY-Lötrauch-Filteranlage.
Funktionstest
Also Lötkolben raus, anschalten, Lötzinn dran und ordentlich Rauch machen. Was auffällt ist, dass man relativ dicht an das Gerät heran muss, damit der Dampf eingesaugt wird. Klar, ein PC-Gehäuse-Lüfter soll Luft transportieren, aber keinen Über- oder Unterdruck erzeugen. Der Aktivkohlefilter ist relativ dicht, sodass nur wenig Luft hindurch strömt. Man kann auch bemerken, dass die Luft auf der Rückseite ein wenig verwirbelt wird. Abhilfe wäre den Filter dünner zu machen oder einen besseren Lüfter zu verwenden.
Da ich weder einen anderen Lüfter im Haus habe, noch den Aktivkohlefilter dünner machen wollte, habe ich mir etwas anderes überlegt und mir eine Halterung gebaut. So wird der aufsteigende Rauch besser aufgefangen und dann auch durch den Filter gesaugt.
Eine andere Sache ist das Prinzip dieser Filteranlage selbst: Wie viel der schädlichen Komponenten werden vom Aktivkohlefilter aufgenommen? Dazu weiß ich leider nichts Konkretes. Besser als gar kein Filter dürfte es aber allemal sein und der Rest wird nach hinten – weg von der lötenden Person – weg geblasen.
Eventuell werde ich mir eine andere Version bauen, die in diesem Video gezeigt ist. Bleibt das Problem, wie man den Schlauch nach draußen bekommt, aber da lässt sich sicher was basteln.