DIY Theodolit
Die meisten werden sich jetzt fragen: Ein Theo-was?! Ein Theodolit. Ein Gerät, mit dem man Winkel zwischen zwei entfernten Punkten messen kann. Aus diesen Winkeln kann man anschließend mit ein wenig Mathematik die genauen Positionen der Punkte berechnen.
In meiner Gegend wurden in den letzten Monaten einige neue Häuser und ähnliche Objekte gebaut, die man schlecht bis gar nicht mit dem GPS vermessen kann, um sie in OpenStreetMap einzuzeichnen. Daher bin ich auf der Suche nach anderen Möglichkeiten.
Mein erster Versuch war die Photogrammetrie. Allerdings dauert das nicht nur ziemlich lange, man erhält auch sehr viele Daten, die man anschließend aufbereiten muss und manche Situationen lassen sich nur mit sehr viel Arbeit erfassen. Üblicherweise werden allerdings nur einzelne Punkte vermessen. Dies erfolgt heute in der Regel mit einem Tachymeter, welches nicht nur Winkel, sondern auch die Entfernung misst. So ein Gerät kostet aber etliche tausend Euro. Auch ein Theodolit ist nicht günstig, weshalb ich den Versuch unternommen habe, mir einen selbst zu bauen.
Theodolit im Eigenbau
Wichtig ist ein Zielfernrohr (mit oder ohne Vergrößerung, aber mit einer Markierung zum Zielen), welches sich um zwei Achsen drehen lässt. Außerdem muss der so eingestellte Winkel möglichst exakt abgelesen werden können. So etwas lässt sich relativ leicht konstruieren.
Dies ist nur ein erster Prototyp, welcher per Hand schnell aus Holz gefertigt wurde. Eine Skala fehlt, die Markierungen mit dem Nagel sind recht ungenau. Außerdem ist er noch wackelig und nicht sehr stabil. Das Zielfernrohr stammt von einem alten Teleskop. Im nächsten Schritt werde ich ihn am Computer entwerfen und dann mittels einer CNC-Fräse herstellen (oder mit einem 3D-Drucker, wenn ich jemanden finde, der einen hat).
Wie man aus den gemessenen Winkeln die eigentlich gewünschten Positionen errechnet, werde ich in einem späteren Artikel beschreiben.