14 Februar 2013 9:37

EDC – Sinn oder Unsinn?

EDC steht für Every Day Carry und bedeutet im Deutschen ungefähr so viel wie "Dinge, die man immer dabei hat". Meistens haben sie den Anspruch, nützlich zu sein, andere wiederum einfach nur, sie dabei zu haben.

Doch was davon braucht man im täglichen Leben wirklich? Das habe ich anhand meiner Dinge über ein Jahr lang intensiv beobachtet und möchte nun ein kleines Fazit ziehen.

Meine EDC-Ausrüstung

Seit 2009 immer dabei: Die Suunto Core. Das ist eine Outdoor-Uhr mit Barometer, Höhenmesser, Tiefenmesser, Kompass, Thermometer und vielen weiteren kleinen Extras. Dank ihres dezenten und eleganten Designs macht sie aber auch im Alltag eine gute Figur.

Mitte 2011 hatte ich mir das Leatherman Wave gekauft und das Holster kurze Zeit später um einen Inka-Pen und eine Fenix E01 ergänzt. Am 4,5 cm Ledergürtel trägt sich das Ganze immer noch recht leicht.

Außerdem immer dabei: Smartphone, Hundebeutel, Taschentücher, Schlüsselbund, Transponder (für die Uni) und einen Karabiner am Gürtel.

Je nach Situation ist manchmal auch etwas mehr oder weniger dabei, aber dies ist mein übliches Setup.

Wie nützlich ist's wirklich?

Zu Schlüssel, Taschentuch und Co. brauche ich wohl nicht viel sagen. Das sind unentbehrliche Dinge (ja, auch das Smartphone) und stehen daher außerhalb der Wertung.

Weiter also mit der Uhr. Viele Leute schauen heutzutage ja nur noch auf ihr Handy, wenn sie die Zeit wissen wollen. Das ist mir definitiv zu umständlich, da ich jemand bin, der sehr oft nach der Zeit schaut. Die Suunto ist trotz täglichen Tragens und etlichen Outdooreinsätzen immer noch frei von Kratzern.
Bleibt die Frage, ob es wirklich eine Outdooruhr im Alltag sein muss. Der Kompass ist auch in Zeiten von GPS ganz praktisch, wenn man an einer unbekannten Kreuzung steht und lediglich weiß, in welcher Richtung das Ziel liegt. Das ist mir etliche Male passiert und oft reicht dann schon die Himmelsrichtung, um sich wieder zu orientieren. Auch das Barometer ist ein nettes Feature. Kurz - ich möchte nicht drauf verzichten und stören tut sie auch nicht.

Eine Betrachtung wert ist auch das Leatherman. Wozu überhaupt ein Messer immer dabei? In Hinblick auf Waffen ist das ein Streitthema, aber darauf möchte ich auch gar nicht eingehen. Braucht man ein Messer? Nicht immer, aber oft. Das fängt schon im Haushalt an, wenn man nur kurz in die Tasche greifen muss anstatt in die Küche zu rennen. Draußen brauche ich es gelegentlich für verknotete Schnüre, Ziehfäden an der Kleidung, Zerteilung von Fertigkuchen oder mein Gefühl, vorbereitet zu sein.
Viel wichtiger hingegen sind die anderen Werkzeuge am Leatherman, wodurch es sich gegen ein einfaches Klappmesser um Längen durchsetzt. Die Zange ist wohl am meisten im Gebrauch. Diese kann man nämlich nicht nur als Pinzette nutzen, sondern damit auch Muttern schrauben, klemmende Dinge lösen, Dinge wieder zusammendrücken, Kabel abisolieren und vieles mehr.
Praktisch auch der Schraubendreher und die Schere. Klein, aber fein und durchaus regelmäßig in Gebrauch.

Der Kugelschreiber ist nicht nur beim Geocaching praktisch. Zwischendurch irgendwo eine Unterschrift, eine doofe "Papier habe ich, haben Sie was zu schreiben?"-Situation oder einfach nur das Durchstreichen von Einträgen auf dem Einkaufszettel. Der Inka Pen ist klein, aber sehr flexibel und lässt sich notfalls auch zu einem "normalen" Stift verlängern.

Die Taschenlampe ist je nach Jahreszeit unterschiedlich hilfreich. Im Winter, wenn es lange dunkel ist, steht man nunmal oft im Dunkeln. Das ist im Winter zu erwarten. Unerwartet ist dann jedoch meist, dass man gerne spontan Licht hätte, z.B. weil man was verloren hat oder den Weg ganz einfach nicht mehr sieht. Zwar habe ich beispielsweise bei Hundespaziergängen eine leistungsstarke Taschenlampe dabei, aber immer eine kleine für unerwartete Situationen dabei zu haben, hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Die Fenix E01 ist nicht die hellste, aber es reicht, vor allem die Batterie.

Fazit

Nicht alles braucht man täglich, vieles sogar nur sehr selten. Für mich ist meine momentane Zusammenstellung jedoch ein guter Kompromiss aus Platz, Gewicht und Nutzen.

Wer meint, dass einem dieser Beitrag wenig gebracht hat, so kann ich das absolut verstehen. Jeder hat halt seine eigenen Bedürfnisse, was er im täglichen Leben braucht. Aber es ist auch schön, sich darüber auszutauschen. Und wer noch mehr Austausch möchte, kann auch mal ins EDC Forum schauen, da laufen tausende Freaks rum, die nichts anderes machen.

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