Armytek Partner C2
Mit der Partner C2 liefert Armytek eine Fortsetzung ihrer Partner-Serie. Es handelt sich dabei um eine kompakte, taktische Lampe mit überraschend hoher Reichweite, robuster Bauweise und magnetischem Ladesystem. Das Modell ist schon seit einigen Monaten auf dem Markt, war bislang in Deutschland aber kaum erhältlich.
Als ich vor knapp einem Jahr die Armytek Dobermann Pro vorgestellt hatte, war ich von dem elektronischen, zweistufigen Taster begeistert. Dieser findet sich – in nochmals verbesserter Form – auch in der Partner C2.
Lieferumfang und Hardware
Bei der Verpackung hält Armytek am gewohnten Design mit der farblich zur Serie abgestimmten Gestaltung fest.
- 18650 Li-Ion Akku mit 3200 mAh (3,55 V bei Lieferung)
- Magnetischer Ladeadapter
- Handschlaufe
- Clip
- Holster
- 2x Ersatz-O-Ring
- Kurzanleitung (EN, DE, FR, RU, FI, SE, NO, PL)
Früher gab es neben der ausgedruckten Kurzanleitung auch immer eine deutlich umfangreichere Anleitung mit mehr Details, die sich als PDF online herunterladen ließ. Dazu musste lediglich ein QR-Code auf der Kurzanleitung eingescannt werden. Bei den neueren Modellen fehlt diese umfangreiche Anleitung. Durch die besonders einfache Bedienung der Partner C2 sollte die Kurzanleitung jedoch ausreichen.
Bei Größe und Gewicht reiht sich die Partner C2 irgendwo in der Mitte des Taschenlampenprogramms von Armytek ein. Es gibt zwar kleinere 18650-Lampen, jedoch halte ich die Größe bei einer taktischen Lampe für nachrangig. Viel wichtiger sind eine gute Handhabung, auch mit Handschuhen und in schwierigen Situationen.
Dimensionen & Gewicht | |
---|---|
Länge: | 123,4 mm |
Durchmesser (Kopf): | 25,4 mm |
Durchmesser (Akkurohr): | 21,0 mm |
Durchmesser (Tailcap): | 25,4 mm |
Gewicht (ohne Akku): | 69,6 g |
Gewicht (18650 Akku): | 45,4 g |
Gewicht (gesamt): | 115,0 g |
Alle Lampen im folgenden Bild verwenden einen 18650 Li-Ion Akku – mit Ausnahme der Prime C2 Pro Max, die mit einem 21700 betrieben wird.
Predator Pro | Dobermann Pro | Prime C2 Pro Max | Partner C2 | Prime C2 Pro | Prime C2 | Wizard C2 ProDurch die raue Textur der Oberfläche hat man auch mit feuchten Händen noch einen sicheren Griff, ganz ohne kratziges Knurling. Es erinnert ein wenig an eine Kreidetafel. Nur macht es die Reinigung etwas schwieriger.
Der Ring um das Akkurohr ist für den aufsteckbaren Clip gedacht. Er sitzt ziemlich stramm und sorgt bereits bei der Montage für Kratzer in der Anodisierung. Bei einer Vitrinenlampe natürlich ärgerlich, bei einer Gebrauchslampe eher unwichtig. Es war wohl auch mal eine Befestigung am Kopf vorgesehen, dort passt der Clip aber nicht.
Der hervorstehende Taster am Kopf hindert die Lampe auf ebener Fläche zuverlässig am Wegrollen. Da er lediglich dem Umschalten der Helligkeit dient, braucht man sich auch keine Gedanken um eine versehentliche Betätigung machen.
Am ebenfalls matt-schwarz anodisierten Bezel befinden sich einige Aussparungen. Steht die Lampe auf dem Kopf, kann man dadurch gut erkennen, ob sie eingeschaltet ist.
Zum Tragen und für den Transport wird ein Holster mitgeliefert. Es besteht aus einem leicht gepolsterten Gewebe mit elastischen Seiten und wird mittels Klett verschlossen. Eine Schlaufe auf der Rückseite dient der Befestigung am Gürtel. Außerdem gibt es noch einen D-Ring.
Die Tailcap bietet eine Befestigungsmöglichkeit für eine Handschlaufe. Allerdings ist deren Gestaltung etwas speziell. Der Durchmesser des Lochs beträgt nur 1,5 mm und an der dünnsten Stelle beträgt die Wandstärke gerade mal 0,4 mm. Zum Verbinden der Handschlaufe verwendet man am besten den kleinen Schlüsselring aus dem Lieferumfang.
Über die Kontakte an der Tailcap lässt sich der Akku direkt in der Lampe laden. Dadurch entfällt ein für Wasser und Schmutz anfälliger USB-Anschluss, jedoch benötigt man immer den speziellen, magnetischen Ladeadapter. Diesen braucht man nur in die Nähe der Tailcap zu bringen, wo er selbstständig in die richtige Position schnappt. Ein Lockern der Tailcap, wie bei anderen Lampen von Armytek, ist nicht nötig.
Der Ladeadapter zeigt den Status über LEDs in verschiedenen Farben an. Nettes Detail: Nach etwa 30 Sekunden werden die Status-LEDs langsam auf eine niedrige Helligkeit gedimmt, um im Dunkeln nicht so sehr zu stören.
Farbe | Bedeutung |
---|---|
grün | Bereitschaft / vollständig geladen |
rot blinkend | Kontakte verschmutzt |
orange blinkend | Spannung zu niedrig oder Kontakte verschmutzt |
rot | Ladevorgang (1 A) |
orange | Ladevorgang mit reduzierter Leistung (0,5 A) |
Der Ladevorgang wird nur gestartet, wenn die Akkuspannung niedriger als 4 V ist. Ansonsten wird über die grüne LED ein voller Akku signalisiert. Während des Ladens kann die Lampe nicht genutzt werden.
Der Ladeadapter wird auch bei den meisten anderen Lampen von Armytek verwendet. Lediglich die größeren taktischen Modelle (Dobermann, Predator und Viking) benötigen eine andere Variante. Die neue Tailcap der Partner C2 ist jedoch auch mit diesen Lampen kompatibel, sodass jetzt theoretisch alle Lampen mit dem gleichen Ladeadapter geladen werden können!
Geladen wird mit bis zu 1,2 A in einer ziemlich eigenwilligen Art und Weise (Beispiel von der Prime C2). Statt des üblichen CC/CV-Verfahrens, mit dem Li-Ion Akkus geladen werden sollen, wird beim Ladegerät von Armytek fast nur mit konstantem Strom geladen. Die Phase mit konstanter Akkuspannung entfällt dabei nahezu vollständig. Zusätzlich wird der Ladevorgang permanent kurz unterbrochen, möglicherweise um die Ruhespannung des Akkus zu messen. Ich konnte keinerlei Referenzen zu solch einem Ladeverfahren finden, sodass ich nur vermuten kann, dass es die Lebenszeit des Akkus verkürzen könnte.
Zwar ist die Tailcap leicht magnetisch, allerdings nicht stark genug, um die Lampe zuverlässig zu halten. Es reicht gerade, um sie kopfüber aufzuhängen.
Zwei O-Ringe und ein langes Gewinde mit 4½ Umdrehungen sorgen für die versprochene Wasserdichtigkeit und Robustheit. Armytek gibt an, dass die Lampe bis zu fünf Stunden lang in 5 m Wassertiefe überlebt (IPX8). Auch Stürze bis 10 m Höhe sollen kein Problem sein. Eine kräftige Feder sorgt für zuverlässigen Kontakt zum Akku.
Der Kopf ist mit dem Akkurohr verklebt. Auch auf dem Treiber befindet sich eine Feder. Dadurch werden Stöße besser abgefangen. Es passen sowohl flat- als auch button-top 18650 Akkus. Bei geschützten Akkus könnte der Platz schon knapp werden. Alternativ funktionieren auch zwei CR123A-Batterien in Reihe.
Die Lampe macht auf mich einen sehr robusten Eindruck und die Verarbeitung ist fehlerfrei. Es gibt allerdings ein paar scharfkantige Stellen, beispielsweise an den Kühlrippen oder dem Ring vom Ladekontakt.
Bedienung und Funktion
Ein- und ausgeschaltet wird die Partner C2 über einen elektronischen Taster an der Tailcap, welcher sich wie ein mechanischer Forward-Clicky verhält. Halb gedrückt aktiviert der Taster Momentanlicht, solange er gehalten wird. Drückt man ihn ganz durch, bleibt das Licht bis zum nächsten Druck eingeschaltet.
Bei der Betätigung gibt es kein lautes Klicken, sondern nur ein leicht spürbares Knacken. Dadurch lässt sich die Lampe fast geräuschlos schalten. Das Druckgefühl ist angenehm, die Betätigung erfordert aber ungewohnt viel Kraft. Für die erste Stufe sind etwa 1500 g nötig, für die zweite Stufe sogar rund 2300 g! Andere Taster reagieren oft bereits bei 800 g.
Andererseits sorgt die hohe Betätigungskraft dafür, dass der Taster nicht so leicht versehentlich betätigt wird. Dass er leicht vertieft sitzt, schützt ihn zusätzlich. Dadurch lässt sich die Lampe problemlos in der Tasche tragen, ohne sie zu sperren. Für noch mehr Sicherheit lässt sich die Taschenlampe mechanisch sperren, indem man die Tailcap ein Stück lockert.
Über den – für Armytek typischen – auffallend gelben Seitentaster lassen sich die einzelnen Modi einstellen. Durch einen kurzen Druck schaltet man durch die Helligkeitsstufen Main 1, Main 2 und Main 3. Ein langer Druck aktiviert den Turbo. Alle Modi bleiben beim Ausschalten gespeichert und stehen über den Heckschalter auch als Momentanlicht zur Verfügung.
Neben den vier Helligkeitsstufen gibt es nur einen besonderen Modus: den Strobe (16 Hz). Dieser lässt sich in die Schaltreihenfolge aufnehmen (und auch wieder entfernen), indem man beim Einschalten den Seitentaster gedrückt hält. Auch der Strobe wird wie die Helligkeitsstufen beim Ausschalten gespeichert.
Einerseits gefällt mir diese einfache Art der Bedienung. Hier kann man wirklich nichts falsch machen. Andererseits hätte ich mir einen Direktzugriff auf die niedrigste Stufe gewünscht, indem beim Einschalten der Seitentaster gedrückt wird. So findet man es bei vielen anderen Lampen. Auf den Strobe könnte ich gut verzichten, zumal er ohne Direktzugriff relativ nutzlos ist.
Im Seitentaster ist eine Hintergrundbeleuchtung integriert, welche im Betrieb den ungefähren Ladestand des Akkus anzeigt.
Akkuspannung | Farbe |
---|---|
> 3,45 V | grün blinkend (alle fünf Sekunden) |
3,15 – 3,45 V | gelb/orange blinkend (alle fünf Sekunden) |
2,95 – 3,15 V | gelb/orange blinkend (alle zwei Sekunden) |
2,86 – 2,95 V | rot blinkend (jede Sekunde) |
< 2,85 V | Lampe schaltet ab |
Wird die Lampe bei hoher Leistung wärmer, ändert sich das Verhalten der Tasterbeleuchtung. Dann hängt die Farbe von der Temperatur ab.
Farbe | Temperatur |
---|---|
3x orange blinkend (alle zwei Sekunden) | Warnstufe, Lampe wird heiß |
3x rot blinkend (jede Sekunde) | Lampe zu heiß, Helligkeit wird reduziert |
Durch den leicht zu findenden Heckschalter lässt sich die Partner C2 auch in stressigen Situationen gut bedienen. Um vom Heckschalter den Seitentaster zu erreichen, muss je nach Größe der Hand eventuell umgegriffen werden.
Lichtbild
Nach einigen eher negativen Erfahrungen mit der Lichtqualität von Armytek-Taschenlampen, konnte mich die Partner C2 überaus positiv überraschen. Verbaut ist eine Cree XP-L HI (der neueren Generation mit Flip-Chip-Technologie). Man kann zwischen einer kaltweißen und einer warmweißen Version wählen. Für dieses Review habe ich mich für die warmweiße Variante entschieden.
Der glatte Reflektor erzeugt einen kompakten, intensiven Spot. Für den Spill bleibt immer noch genügend Licht übrig, sodass sich die Lampe mit leichten Einschränkungen auch für den Nahbereich eignet. Durch die leicht gelbliche Corona wirkt der Spot bei sehr genauer Betrachtung etwas kühler, insgesamt macht die Lichtfarbe aber einen guten Eindruck. Ganz außen sieht man einen schwachen grünlichen Ring, der durch die Glasscheibe mit „grüner“ Antireflexschicht verursacht wird.
Mit dem engen Spot bringt es die Partner C2 auf eine beachtliche Reichweite von bis zu 235 m (laut Hersteller nach ANSI FL1). Das ist zwar etwas weniger als bei der Dobermann Pro, in der Praxis merkt man den Unterschied aber oftmals kaum.
Treiber und Laufzeit
Armytek hat es mit der maximalen Helligkeit nicht übertrieben, sodass selbst im Turbo eine ganz ordentliche Laufzeit möglich ist. Die angegebene Laufzeiten wurden in meinen Tests ziemlich genau erreicht.
Modus | Helligkeit¹ | Laufzeit¹ | Intensität¹ (Reichweite²) | Strom³ | |
---|---|---|---|---|---|
Turbo | 1020 lm / 460 lm | 2 min + 2:08 h | 13806 cd | (235 m) | 3,30 – 4,30 A |
Main 3 | 320 lm | 3:20 h | 0,84 A | ||
Main 2 | 140 lm | 9:25 h | 0,34 A | ||
Main 3 | 45 lm | 28 h | 0,13 A |
Nach knapp drei Minuten im Turbo hat die Taschenlampe eine Temperatur von rund 50 °C erreicht und die Helligkeit wurde reduziert. Danach verringerte sich die Temperatur auf 33 °C. Auf der zweithellsten Stufe „Main 3“ lag die maximale Temperatur bei 29 °C.
Die Helligkeit wird durch den Konstantstromtreiber komplett ohne PWM geregelt. Lediglich eine leichte Restwelligkeit um 30 kHz konnte ich mit dem Oszilloskop messen.
Restwelligkeit in Main 3Besonders faszinierend ist der Aufbau des Heckschalters. Von der Funktion her ein normaler Forward-Clicky, allerdings elektronisch nachgebildet: Ein (recht leistungsfähiger) PIC Microcontroller, zusammen mit einem eigenen Spannungsregler, verteilt auf mehrere Platinen, die über Federn in einem Käfig verbunden sind.
Dieser komplizierte Aufbau ermöglicht eine annähernd lautlose Bedienung, magnetisches Laden und schützt die Kontakte vor einem Kurzschluss. Die gleiche Schaltung ist auch in den Tailcaps der Dobermann oder Predator anzutreffen. Auch mechanisch sind die Tailcaps kompatibel zueinander. Das ermöglicht es, die Partner-Tailcap mit der Dobermann zu nutzen, um sie kompatibel mit dem am weitesten verbreiteten Ladeadapter von Armytek zu machen.
Fazit
Auf diese Lampe habe ich lange gewartet: Die Armytek Partner C2 wirkt auf den ersten Blick unspektakulär, überzeugt in der Praxis aber durch einfache Bedienung und Zuverlässigkeit. Der elektronische, zweistufige Hecktaster ermöglicht Momentanlicht und eine lautlose Bedienung, dient zudem auch noch als magnetischer Ladeanschluss. Durch den engen Spot ist eine vergleichsweise hohe Reichweite möglich.
Statt des Strobes hätte ich einen Direktzugriff auf die niedrigste Stufe bevorzugt. Einschalten lässt sich die Lampe nur in der zuletzt genutzten Helligkeit. Insgesamt wäre auch eine noch niedrigere Helligkeitsstufe schön gewesen.
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Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.