2 Dezember 2023 13:54

ESKTE (Skilhunt) MiX-7

Immer nur weiß ist doch langweilig. Mal etwas Farbe ins Spiel bringen! Mit der Skilhunt / ESKTE MiX-7 ist dies nun möglich. Eine kleine Taschenlampe, die neben weißem Licht auch Rot, Grün, Blau und UV bietet.

Von Skilhunt – unter neuem Namen nun „ESKTE“ – besitze ich schon einige Lampen, etwa die H04, H04 RC Mini oder die H150, die ich kürzlich erst vorgestellt hatte. Daher wusste ich schon ganz gut, welche Qualität mich erwartet und ich wurde nicht enttäuscht.

Skilhunt vs. ESKTE

Skilhunt durchläuft gerade ein Rebranding zu ESKTE bzw. führt einige Taschenlampenmodelle nun (auch) unter dieser Marke. Neue Verpackung, gleicher Inhalt.

Laut Hersteller ist ESKTE die stilisierte Form von „SKT“ und dieser Name fand auch schon vor mehreren Jahren kurzzeitig Verwendung. Jetzt versucht man es in leicht abgewandelter Form erneut. Aber ob Skilhunt oder ESKTE – das Produkt ist entscheidend und darum soll es hier auch gehen.

Lieferumfang und Hardware

Zur Zeit gibt es die MiX-7 nur im Set mit einem Akku. Sie ist in den Farben Schwarz, Grün, Orange, Blau und Weiß (MAO) erhältlich. Außerdem hat man die Wahl zwischen zwei LED-Varianten für das weiße Licht.

  • „BL-111“ 18350 Li-Ion Akku mit 1100 mAh (3,63 V bei Lieferung, geschützt)
  • Handschlaufe
  • „MC-10“ magnetischer Ladeadapter
  • Zweiwege-Clip
  • ZWB2 Filter
  • Gummischeibe als Austausch für Magnet
  • 2x Ersatz-O-Ring
  • Bedienungsanleitung (EN, CN, DE, ES, FR, IT, NL, PL, RU)

Die in der Bedienungsanleitung abgedruckten Angaben zur Laufzeit, Beschreibung der Taschenlampenteile, Anleitung zur Ladefunktion, sowie Sicherheitshinweise sind nur auf Englisch vorhanden. Lediglich die Bedienung wird in neun Sprachen erklärt.

Nachdem ich die MiX-7 ausgepackt hatte, war ich überrascht, wie klein sie doch ist. Sie hat eine Länge von 79 mm, der Durchmesser beträgt am Kopf 32,5 mm und am Akkurohr 23,5 mm. Ohne Akku wiegt sie 64 g, der mitgelieferte 18350 Akku bringt 25 g auf die Waage.

Ohne auf die Maße zu achten, hatte ich mir eine Größe wie bei der Wurkkos TS11 vorgestellt, die ebenfalls einen 18350 Akku nutzt und eine ähnliche Form hat. Die MiX-7 ist aber doch ein ganzes Stück kleiner.

Wurkkos TS10 | Skilhunt/ESKTE MiX-7 | Wurkkos TS11

Achtung, diese Lampe könnte trypophobe Menschen triggern! Ein vorsichtiger Blick auf den Kopf lässt erahnen, was uns erwartet: Sieben LEDs in kleinen Reflektoren, MiX-7. Mehr dazu später.

Der blaue Edelstahl-Bezel mit leichten Zacken steht in schönem Kontrast zur orangenen Anodisierung des Aluminiums. Besonders kreativ ist die Musterung des Akkurohrs. Auch wenn sie anfangs etwas seltsam erscheint, fühlt sich sich gut an und wirkt rutschhemmend.

Auch der verschraubte Bezel, welcher den Taster mit integrierter Status-LED umgibt, ist in blau gehalten.

Dem Taster gegenüber befindet sich der magnetische Ladeanschluss. Dieser erlaubt es, den Akku mit dem mitgelieferten „MC-10“ Ladeadapter direkt in der Lampe zu laden. Dieser Adapter passt praktischerweise auch für die anderen Lampen von Skilhunt.

Einen kleinen Nachteil gibt es dann doch: Zwar können Wasser und Schmutz nicht wie bei einem USB-Anschluss in die Lampe eindringen, dafür wird aber Metallspäne von dem Magneten angezogen. Diese können den positiven und negativen Kontakt überbrücken, was zu einem Kurzschluss führt. Ab welchem Strom der Ladeanschluss abgeschaltet wird, konnte ich nicht genau überprüfen (bis 1,5 A wurde der Ausgang jedenfalls nicht abgeschaltet).

Während des Ladevorgangs leuchtet die Status-LED im Ladeadapter rot, nach Abschluss in blau. Geladen wird mit bis zu 1 A, sodass der Akku nach knapp zwei Stunden wieder voll ist. Die Lampe kann beim Laden eingeschaltet werden.

Über eine verdeckte Öse in der Tailcap kann eine Handschlaufe befestigt werden. Dieses Design erlaubt es, dass die Lampe auch mit Handschlaufe zuverlässig steht. Weiterhin ist in der Tailcap ein Magnet integriert, welcher die Lampe in allen Lagen sicher halten kann. Dieser Magnet kann leicht entfernt und durch eine mitgelieferte Gummischeibe ersetzt werden. Eine feine Rändelung in der Tailcap erleichtert das Abschrauben.

Auf ebener Fläche rollt die MiX-7 schnell weg, da sie an den Kontaktflächen komplett rund ist. Der Clip kann die Lampe am Wegrollen hindern. An den Seiten des Kopfes befinden sich kleine Aussparungen für den Clip. Durch das Zweiwege-System lässt er sich flexibel nutzen.

Ein Blick in das Akkurohr zeigt die Feder auf dem Treiber der Lampe. Leider zeigt es bei mir auch einen kleinen Fehler bei der Herstellung: Der Federring zwischen Kopf und Akkurohr ist verrutscht und steht dadurch ein wenig ab (unten im Bild zu sehen). Das bleibt bei mir auch erstmal so, da der Kopf und das Akkurohr sehr gut miteinander verklebt sind.

Normalerweise läuft die MiX-7 mit einem einzelnen 18350 Li-Ion Akku. Sowohl Flat- als auch Button-Top, geschützt und ungeschützt, funktionieren in der Lampe. Offiziell wird zwar kein längeres Akkurohr für 18650-Akkus angeboten, allerdings passt die Tailcap der H04 perfekt, sodass ich davon ausgehe, dass man auch das gesamte Akkurohr der H04 nutzen könnte.

In der Tailcap befindet sich hinter der Feder der Magnet. Dieser kann entfernt werden, indem man die Feder mit einem spitzen Gegenstand aushakt. Um die Lücke zu füllen, gibt es im Lieferumfang eine kleine Gummischeibe.

Laut Spezifikation ist die MiX-7 wassergeschützt nach IPX8 und soll Stürze aus bis zu 1 m Höhe überstehen. Abgesehen von dem kleinen Missgeschick mit dem Federring ist die Verarbeitungsqualität exzellent, so wie ich es von Skilhunt gewohnt bin. Die Zacken am Bezel sind etwas scharfkantig, ansonsten fühlt sich die Oberfläche angenehm an.

Bedienung und Funktion

Bedient wird die MiX-7 über einen Taster am Kopf der Lampe. Er hat eine matte, feste Oberfläche aus Kunststoff und sitzt geringfügig vertieft in dem bläulichen Bezel. Beim Betätigen hört und spürt man ein präzises Klicken, egal an welcher Stelle oder aus welchem Winkel man drückt.

Der Taster ist etwas schwer zu erfühlen, da der Kopf eine quadratische Grundform hat und alle Seiten etwas abgeflacht sind. Insbesondere mit dem Ladeanschluss kann man ihn leicht verwechseln. Erstaunlich gut funktioniert es bei mir, die Lampe dann einfach zu umgreifen und die Hand zu einer Faust zusammen zu drücken. Falls man den Clip montiert hat, kann man auch diesen als Hilfe zum Auffinden des Tasters nutzen.

Die Steuerung entspricht dem, was man von Skilhunt gewohnt ist: Jeweils eine Gruppe für niedrige, mittlere und hohe Helligkeit sowie eine für die Blinkmodi. In jeder dieser Gruppen gibt es mehrere Stufen, zwischen denen man mit einem langen oder doppelten Klicken wechseln kann und die für die jeweilige Gruppe gespeichert werden.

ZustandAktionFunktion
Aus1CEinschalten (letzte Stufe in H/M1/M2)
2CEinschalten (letzte Stufe in T1/T2)
3CEinschalten (letzte Stufe in S1/S2/S3/S4)
4CSperren
1HEinschalten (letzte Stufe in L1/L2)
L1/L21CAusschalten
2CWechseln zwischen L1/L2
1HWechseln zwischen den Farben (W/R/G/B/UV)
2HWechseln zu letzter Stufe in H/M1/M2
H/M1/M21CAusschalten
2CWechseln zu letzter Stufe in T1/T2
3CWechseln zu letzter Stufe in S1/S2/S3/S4
1HWechseln zwischen M2 → M1 → H
2HWechseln zu letzter Stufe in L1/L2
T1/T21CAusschalten
2CWechseln zu letzter Stufe in H/M1/M2
3CWechseln zu letzter Stufe in S1/S2/S3/S4
1HWechseln zwischen T1/T2
S1/S2/S3/S41CAusschalten
2CWechseln zwischen S1 → S2 → S3 → S4
3CWechseln zu letzter Stufe in T1/T2/H/M1/M2
Gesperrt2CBlinken der Taste an- bzw. ausschalten
4CEntsperren und einschalten in L1
HaltenMomentan L1

Die Strobe-Gruppe hat folgende Blinkmodi: SOS (mehr ein S-O-S) in rot, rotes Blinklicht (1 Hz), Party-Strobe in rot/grün/blau und weißer Strobe (alternierend zwischen 15 und 6 Hz).

Auch einen Lockout gibt es, indem man den Taster viermal drückt. Ist die Lampe gesperrt, blinkt der Taster rot. Dies lässt sich durch einen Doppelklick deaktivieren. Hält man den Taster gedrückt, erhält man Momentanlicht in der L1 Stufe. Alternativ lässt sich die Taschenlampe auch mechanisch sperren, indem man die Tailcap ein wenig lockert.

Für die MiX-7 musste Skilhunt das UI etwas anpassen, um die vier zusätzlichen Farben zu integrieren. Diese befinden sich alle in der L1/L2-Gruppe und lassen sich per langem Druck auf den Taster umschalten. Zwischen L1 und L2 wechselt man stattdessen nun per Doppelklick. In diesem Video sieht man die Geschwindigkeit, mit der die Farben gewechselt werden:

Für Lightpainting ist das UI vermutlich nicht allzu sehr geeignet. Ein darauf ausgerichtetes Review sollte demnächst erscheinen. Dann werde ich es hier verlinken.

Eine LED in der Mitte des Tasters zeigt nach dem Einschalten fünf Sekunden lang den ungefähren Ladestand an. Ist die Akkuspannung niedrig, blinkt die LED bei eingeschalteter Lampe permanent rot.

FarbeLadestand
Blau80% – 100%
Blau blinkend50% – 80%
Rot20% – 50%
Rot blinkend< 20%

Trotz der vielen LEDs ist die MiX-7 eine richtig schön kompakte EDC-Lampe. In der Hosentasche trägt der Kopf vielleicht etwas dick auf, aber spätestens in der Jackentasche sollte es keine Probleme mehr geben.

Die Lampe hat gerade die richtige Größe, dass sie sich nicht zu klein anfühlt. Man kann sie bequem und sicher in diversen Lagen halten.

Lichtbild

MiX-7 – der Name weist schon darauf hin, dass die Taschenlampe mit sieben LEDs kommt. Diese sitzen in fast schon winzigen Reflektoren, sechs außen in einem Kreis, einer in der Mitte.

In den Reflektoren sitzen die die verschiedenen LEDs. Außen drei in Weiß, dazwischen Rot, Grün und Blau. In der Mitte befindet sich die UV-LED. Leider sind die LEDs nicht ganz perfekt zentriert, bei den kleinen Reflektoren macht sich das aber kaum bemerkbar.

  • Cree XP-G4 (kaltweiß, 6500 K) oder Nichia 519A (neutralweiß, 4500 K, hoher CRI)
  • Cree XP-E2 rot (625 nm)
  • Cree XP-E2 grün (525 nm)
  • Cree XP-E2 blau (455 nm)
  • Seoul Z5 UV (365 nm)

Bei den weißen LEDs hat man die Wahl zwischen Kaltweiß und Neutralweiß. Ich habe mich für die neutralweiße Variante entschieden, da sie eine deutlich bessere Farbwiedergabe hat (dafür aber ein wenig dunkler ist).

In vielen billigen „UV Lampen“ findet man LEDs mit einem hohen Anteil an sichtbarem Licht. Das macht sich durch einen lilafarbenen Schein bemerkbar. Die eigentlich fluoreszierenden Farben gehen in diesem Licht leicht unter. Obwohl die MiX-7 bereits eine sehr gute UV-LED, ist auch diese nicht völlig frei von sichtbarem Restlicht. Dieses kann mit einem ZWB2-Filter beseitigt werden. Da es ein Patent unmöglich macht, Taschenlampen mit ZWB2-Filter zu verkaufen, liegt dieser lose bei und muss noch selbst installiert werden.
Dazu löst man vorsichtig den blauen Bezel, entfernt das Glas und setzt den ZWB2-Filter in die kleine Vertiefung des mittleren Reflektors. Anschließend das Glas wieder aufsetzen und den Bezel festschrauben. Klingt etwas fummelig, ist aber schnell erledigt. Wer mit dem sichtbaren Restlicht zurecht kommt, kann den Filter auch weglassen, denn der Filter reduziert auch das UV-Licht um etwa 15%.

Update: Inzwischen wird der Filter anscheinend ab Werk verbaut, sodass man die Lampe nicht mehr zerlegen muss.

Im folgenden Foto werden die LEDs nur durch die eigene UV-LED beleuchtet – bis auf die rote LED, da diese keine Leuchtstoffschicht hat, sondern direkt rotes Licht emittiert.

Das Lichtbild ist äußerst flutig. Mehr ist mit solch kleinen Reflektoren einfach nicht möglich. Die drei weißen LEDs erzeugen einen breiten, gleichmäßigen Lichtteppich, während bei den Farben noch ein Spot zu erahnen ist. Im Spill sieht man ein wenig die Dezentrierung der LEDs, in den Fotos insbesondere bei Grün zu erkennen.

Reichweitenrekorde stellt die Lampe selbstverständlich nicht auf. Das flutige Lichtbild ist insbesondere für den Nahbereich in Innenräumen geeignet.

Treiber und Laufzeit

Für das weiße Licht gibt es sieben Helligkeitsstufen, für das farbige Licht nur zwei. Aufgrund der vielen Modi kopiere ich an dieser Stelle einfach die Tabelle aus der Bedienungsanleitung:

Die Angaben zur Laufzeit konnte ich in meinen Messungen bestätigen. Hier ist auch schön die gute Regulierung des Treibers zu sehen. Nach dem zeitgesteuerten Stepdown in den Turbo-Stufen wird die Helligkeit bis kurz vor Schluss konstant gehalten. Eine Temperaturregelung wird in der Anleitung nicht erwähnt. Im Gegenteil: Es wird davor gewarnt, die Lampe bei hoher Umgebungstemperatur ständig im Turbo zu verwenden. In meiner Messung hat der Kopf der Lampe in T1 eine Temperatur von 40 °C erreicht.

Auch die farbigen Kanäle werden vom Konstantstromtreiber auf einer gleichbleibenden Helligkeit gehalten, hier am Beispiel des grünen Kanals. Hierbei lag die maximale Temperatur bei 30 °C am Lampenkopf.

Eine Ausnahme stellt die UV-LED dar. Durch die hohe Vorwärtsspannung ist der Treiber nicht in der Lage, die Helligkeit über die gesamte Laufzeit konstant zu halten. Durch den geringeren Strom leuchtet sie zwar immer noch eine Stunde lang konstant, wird dann allerdings allmählich dunkler. Am Ende meiner dreistündigen Messung hatte der Akku immer noch 3,3 V.

Den Strom habe ich in allen Stufen mit einem Zangenamperemeter bei vollem Akku direkt nach dem Einschalten gemessen.

Gemessener Strom
ModusWeißRotGrünBlauUV
T1 5750 mA
T2 2080 mA
H 980 mA
M1 320 mA
M2 130 mA
L1 60 mA 673 mA 841 mA 867 mA 520 mA
L2 20 mA 91 mA 105 mA 110 mA 125 mA
Aus 60 µA

In der Messung mit dem Oszilloskop konnte ich bei keiner Helligkeit PWM erkennen. Der Konstantstromtreiber verrichtet hier gute Arbeit. Unterschreitet die Spannung 3,00 V, blinkt die Status-LED im Taster bei eingeschalteter Lampe durchgehend in rot. Bei 2,80 V schaltet sich die Lampe ab, um den Akku vor Tiefentladung zu schützen.

Fazit

Sieben LEDs und fünf Farben bei winziger Größe. Die Nichia 519A LEDs schaffen ein wunderschönes Licht mit sehr guter Farbwiedergabe. Rot, Grün und Blau sind für meine Anwendungen weniger interessant, aber das UV-Licht ist äußerst praktisch. Dazu gibt es einen geregelten Treiber und den magnetischen Ladeanschluss.

Als negative Punkte könnte ich höchstens aufführen, dass es bei den Farben nur zwei Helligkeitsstufen gibt und dass sich die Farben nicht miteinander mischen lassen. Dass die Farben gemeinsam mit den niedrigen Stufen des weißen Lichts in einer Gruppe liegen, ist auch manchmal etwas störend.

Insgesamt konnte mich die MiX-7 in aller Hinsicht überzeugen, obwohl ich bereits zu Beginn hohe Erwartungen hatte. Insofern eine klare Empfehlung, wenn man eine Taschenlampe mit mehreren Farben haben möchte.

Skilhunt/ESKTE MiX-7 auf der Webseite des Herstellers

Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.

Kommentare

Powered by BetaBlog
Login | RSS Beiträge RSS Kommentare Impressum