31 Juli 2021 13:55

Nasser Spaß mit der Wurkkos DL10R

Vor einiger Zeit hatte ich mir bereits die Wurkkos DL30 und die Wurkkos DL40 angeschaut. Mit der DL10R gibt es nun eine weitere Tauchlampe von Wurkkos.

Die Besonderheiten dieser Variante: Integrierte Ladefunktion über USB-C und ein Konstantstrom-Boost-Treiber für gleichbleibende Helligkeit bis der Akku schlapp macht.

Lieferumfang und Hardware

Im Lieferumfang sind neben der Taschenlampe und einem 21700 Li-Ion Akku mit 5000 mAh (vermutlich ein Lishen LR2170SD) noch zwei Ersatz-O-Ringe, ein USB A-C Ladekabel sowie eine große Handschlaufe enthalten.

Lieferumfang

Bereits an der Handschlaufe lässt sich der gedachte Einsatzzweck als Tauchlampe erkennen. Sie ist vergleichsweise groß und wird von einem Silikonschlauch offen gehalten, sodass man sie leichter mit Handschuhen nutzen kann. Befestigt wird die Schlaufe (oder eine Fangleine) an einer ebenfalls großen Öse am Ende der Lampe. Die Öse hat lediglich den Nachteil, dass damit ein Tailstand der Lampe unmöglich wird. Andere Befestigungsvarianten (wie beispielsweise einen Clip) gibt es nicht. Eine Lampe dieser Größe würde man aber auch eher in einem Holster tragen.

Große Öse zur Befestigung

Unter der aufgeschraubten Kappe am Ende befindet sich – gut vor Wasser geschützt – ein USB-C Ladeanschluss. Diese Variante ist sicherer und angenehmer als ein einfacher Silikonstöpsel und für den Betrieb unter Wasser auch notwendig. Damit ist die DL10R eine der wenigen Budget-Tauchlampen mit integrierter Ladefunktion. Eine rot/grüne LED zeigt den Status beim Laden an.

Der USB-C Ladeanschluss verbirgt sich unter einer wasserdichten Kappe

Beide Seiten des Batterierohrs sind mit jeweils zwei O-Ringen abgedichtet. Immerhin soll die Lampe laut Hersteller bis zu 100 Meter Wassertiefe schaffen. Doppelt ist auch das Batterierohr, aber weniger wegen der Wasserdichtigkeit als vielmehr wegen der Ladefunktion.

Doppelwandige Konstruktion für die Ladefunktion

Die Wandstärke von insgesamt rund 3,5 mm ist mit ein Grund für das Gewicht: 178 g ohne und 252 g mit Akku. Die Lampe hat eine Länge von 140 mm und einen Kopfdurchmesser von 40 mm. Damit liegt sie unter den drei von mir getesteten Tauchlampen im Mittelfeld.

Wurkkos DL40 – Wurkkos DL10R – Wurkkos DL30

Die Verarbeitung ist einwandfrei. Kräftige Flachgewinde an beiden Seiten, keine scharfen Kanten oder Fehler in der Verarbeitung. Durch das glatte Batterierohr liegt die Lampe etwas rutschig in der Hand. Dafür lässt sie sich leichter abtrocknen. Ein „Knurling“ wie bei der Wurkkos TS30S wäre vielleicht ein guter Kompromiss gewesen.

Bedienung und Funktion

Eine Tauchlampe muss natürlich wasserdicht sein. Ein klassischer Taster ist dabei eine Schwachstelle. Auch kann eine Bedienung über eine einzige Taste mit diversen Sonderfunktionen unter Wasser hinderlich oder gar gefährlich sein, wenn man in einer angespannten Situation schnell Licht braucht und sich nicht auf ein kompliziertes Menü konzentrieren kann.

Einstellen der Helligkeit mittels Drehring

Bei der DL10R erfolgt die Bedienung über einen magnetischen Selektorring am Lampenkopf. Durch eine Drehung kann zwischen den Stufen aus, low, med und high gewechselt werden – das ist alles. Eine elegante, leicht zu bedienende und wasserdichte Lösung.

Lässt sich gut einhändig bedienen

Der Ring lässt sich problemlos einhändig bedienen. Trotz des massiven Kopfes liegt die Lampe recht ausgewogen in der Hand.

Lichtbild

Statt auf mehrere kleine LEDs setzt Wurkkos bei der DL10R auf eine einzelne, große Cree XHP70.2 in einem leicht texturierten Reflektor.

Cree XHP70.2 in texturiertem Reflektor

Die LED macht viel Licht – bis zu 4500 lm laut Wurkkos. Durch die große LED in einem kleinen Reflektor erhält man einen breiten und weichen Spot. Während dieser mit neutralweißen 5000 K recht angenehm ist, geht der Spill in einen leicht magentafarbenen Ton über.

Nicht nur die höchste Stufe ist hell, auch die niedrigste schafft immerhin noch 600 lm. Unter Wasser mag das vielleicht gut passen, an Land ist es aber schon zu hell für viele Einsatzzwecke. Dafür punktet die Lampe bei der Ausleuchtung großer Flächen.

Treiber und Laufzeit

Die XHP70.2 gibt es in einer 6 V und in einer 12 V Version. Um die nötige Spannung aus den 3,0 – 4,2 V des Akkus zu bekommen, kommt daher ein Boost-Treiber zum Einsatz. Im Gegensatz zu einem ungeregelten FET-Treiber, wie er in vielen günstigen Lampen Verwendung findet, bietet dieser gleichzeitig den Vorteil, dass die Helligkeit unabhängig von der Akkuspannung immer gleich bleibt.

Laufzeit der drei Stufen (Low läuft noch einige Zeit länger)

In der höchsten Stufe wird die Lampe natürlich auch entsprechend heiß. Gemessen habe ich 50 °C, die ziemlich konstant gehalten werden. Leider schwingt die Regelung etwas. Unter Wasser dürfte es aber so viel Kühlung geben, dass die Temperaturregelung gar nicht erst eingreift.

Neigt sich der Akku dem Ende, schaltet die Lampe auf eine niedrigere Stufe und blinkt jede Minute einmal kurz. Erreicht die Akkuspannung 2,75 V, schaltet die Lampe ab. Bei mittlerer Helligkeit hält eine Akkuladung aber locker eine Stunde durch.

Rückseite des Treibers

Wenn die Lampe aus ist, benötigt der Treiber 85 µA. Das ist niedrig genug und ansonsten kann man den Lampenkopf ein wenig lösen, wodurch die Stromzufuhr komplett unterbrochen wird, was gleichzeitig vor unbeabsichtigtem Einschalten schützt.

Die integrierte Ladefunktion lädt den Akku mit etwa 1,8 A auf 4,16 V. Das ist nicht ganz voll, aber akkuschonend.

Bei meinem Exemplar gab es leider Probleme mit dem Boost-Treiber: Liegt die Akkuspannung unter 3,8 V (also etwa halb voller Akku), braucht der Treiber manchmal einige Sekunden, um nach dem Einschalten zu starten. Mit niedrigerer Spannung nimmt das Problem in Häufigkeit und Stärke zu, wie in diesem Video zu sehen ist:

Wurkkos konnte mir leider noch nicht sagen, ob dies bei allen Lampen auftritt oder bei meiner ein Defekt vorliegt. Sobald ich genaueres erfahre, werde ich es hier ergänzen.

Die Lampe wurde von Wurkkos getauscht. Mit der neuen Lampe gibt es keine Probleme mehr mit dem Treiber. Dafür hat sie auf der Rückseite des Glases einen Ölfilm. Das sieht man leider häufiger bei Sofirn (stellt auch die Lampen für Wurkkos her).

Ölfilm (?) auf der Innenseite des Glases

So etwas sollte eigentlich nicht passieren, egal wie günstig die Lampe ist. Stört mich in diesem Fall aber nicht ganz so sehr, weil ich die Lampe sowieso "d-c-fixen" werde, um den Tintshift etwas zu mindern.

d-c-fix als Diffusor

Fazit

Als Tauchlampe konzipiert und dort hat sie auch ihre Stärken: Einfache Bedienung, gute Wasserdichtigkeit und reichlich hell. Hinzu kommt eine ganz ordentliche Regulierung und die eingebaute Ladefunktion. Für den Alltag wäre eine etwas dunklere Stufe angenehm.

Die Lampe wurde mir vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich habe keine weitere Vergütung erhalten und das Review spiegelt meine eigene Meinung wider.

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